Waffenstillstand an Frontlinie

Putin nennt Bedingung für Kampfpause im Ukraine-Krieg

Veröffentlicht: 23. April 2025 07:17 Uhr
Russlands Präsident Wladimir Putin ist einem Medienbericht zufolge bereit für einen Stopp der Kampfhandlungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg – aber unter Bedingungen. Im Gegenzug könnten die USA etwa Moskaus Souveränität über die annektierte Halbinsel Krim anerkennen. Kiew lehnt allerdings jegliche Gebietsabtretungen ab.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat bei den Verhandlungen mit den USA zur Beendigung des Ukraine-Krieges einem Bericht zufolge angeboten, die Kampfhandlungen an der aktuellen Frontlinie vorübergehend einzustellen. Wie die "Financial Times" am Dienstag unter Berufung auf "mit der Angelegenheit vertraute Personen" berichtete, machte Putin diesen Vorschlag bei einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in St. Petersburg Anfang des Monats.

Russischer Teilrückzug aus besetzten Gebieten?

Der russische Staatschef signalisierte dem Bericht zufolge zudem seine mögliche Bereitschaft, Moskaus Ansprüche auf Teile der besetzten ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja zurückzuziehen. Im Gegenzug könnten die USA der "Financial Times" zufolge auf andere wichtige Forderungen Russlands eingehen, darunter die Anerkennung von Moskaus Souveränität über die 2014 annektierte Halbinsel Krim. Zudem müsse sich die Ukraine von ihrem Ziel der NATO-Mitgliedschaft verabschieden.

Ukraine lehnt Gebietsabtretungen ab

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor anlässlich ähnlicher Medienberichte erklärt, die Ukraine werde die russische Annexion der Halbinsel Krim und anderer ukrainischer Gebiete nicht juristisch anerkennen. "Da gibt es nichts zu bereden. Das steht außerhalb unserer Verfassung", sagte der Staatschef weiter. Dies sei das Gebiet des ukrainischen Volkes, und er als Präsident habe bereits mehrfach erklärt, dass es keine Anerkennung der russischen Oberhoheit über diese Territorien geben kann.

Kiew und seine europäischen Verbündeten fordern eine vollständige Rückkehr zu den Staatsgrenzen vor der russischen Annexion der Krim 2014. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte eine Rückkehr der Ukraine zu ihren Grenzen aus dem Jahr 2014 dagegen als "unrealistisch" bezeichnet.

US-Sonderbeauftragter in Moskau

Die USA streben eine schnelle Beendigung des Krieges an. US-Präsident Donald Trump fordert seit seinem Amtsantritt im Jänner eine Waffenruhe in der Ukraine. Putin lehnt aber eine Feuerpause ohne Vorbedingungen ab. Am Freitag drohte Trump mit dem Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen, sollten Kiew oder Moskau die Gespräche "sehr schwierig" machen.

Der US-Sonderbeauftragte Witkoff wird unterdessen in dieser Woche erneut in Moskau erwartet, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf Kreml-Berater Juri Uschakow berichteten. Es wäre seine vierte Russland-Reise seit Trumps Amtsantritt im Jänner. Am Mittwoch sind zudem in London Gespräche zwischen der Ukraine, den USA, Großbritannien und Frankreich geplant. Ein Treffen in diesem Format hatte es bereits vergangene Woche in Paris gegeben.

Gespräche in London auf Beraterebene

Am Mittwoch sind zudem in London Gespräche zwischen der Ukraine, den USA, Großbritannien und Frankreich geplant. Ein Treffen in diesem Format hatte es bereits vergangene Woche in Paris gegeben. Die Gespräche in London sind weniger hochrangig besetzt als zunächst angenommen. Ein Treffen der Außenminister sei verschoben, teilte das Außenministerium in London auf Anfrage mit. Stattdessen werde auf Beraterebene miteinander gesprochen.

Zuvor war bekanntgeworden, dass US-Außenminister Marco Rubio nicht bei dem Treffen dabei sein wird, wie die Sprecherin seines Ministeriums mitgeteilt hatte. Teilnehmen sollte aber der US-Sondergesandte Keith Kellogg. Die Briten machten dazu keine Angaben. Der britische Außenminister David Lammy teilte auf der Plattform X mit, er habe mit Rubio telefoniert. Großbritannien arbeite mit den USA, der Ukraine und Europa zusammen, um Frieden zu erreichen und die illegale Invasion des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beenden, schrieb Lammy.

Der britische Fernsehsender Sky News und die Nachrichtenagentur PA schrieben, das Treffen sei herabgestuft worden. Das US-Außenministerium habe Rubios Abwesenheit mit Terminproblemen erklärt, aber es deute an, dass die Chancen auf einen Durchbruch in London begrenzt seien, meldete PA.

(Quelle: apa)

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