Welt

Putin stimmt laut Kiew Friedenstruppe in Ostukraine zu

Veröffentlicht: 30. April 2015 22:12 Uhr
Moskau hat angeblich einer Entsendung von Friedenstruppen in die Ostukraine zugestimmt. Russlands Präsident Wladimir Putin habe den Vorschlag zur Einrichtung einer Friedensmission im Donbass akzeptiert, teilte das Büro des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko mit. Poroschenko hatte zuvor mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande gesprochen.

In einer Mitteilung des Kremls war von einer Militärmission zur Sicherung der brüchigen Waffenruhe im Osten der Ukraine jedoch keine Rede. In der russischen Erklärung hieß es lediglich, die vier Politiker hätten "einen gewissen Fortschritt bei der Einhaltung der Feuerpause und dem Abzug schwerer Waffen aus der Konfliktzone festgestellt". Auch die französische Präsidentschaft und die deutsche Bundesregierung erwähnten eine mögliche Friedensmission nicht.

Waffenruhe in Ostukraine stabilisieren

Merkels Sprecher Steffen Seibert teilte nach dem Telefonat mit, die Gesprächspartner seien sich einig gewesen über die "Notwendigkeit, die weiterhin brüchige Waffenruhe in der Ostukraine zu stabilisieren sowie den Abzug schwerer Waffen fortzusetzen und verifizierbar zu gestalten". Nach Angaben des Elysée-Palastes sollen die vier Arbeitsgruppen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in den nächsten Tagen zusammenkommen, um die politischen Phase der Umsetzung des Abkommens von Minsk einzuleiten.

Mehr als 6.100 Menschen wurden bereits getötet

In der weißrussischen Hauptstadt hatten die prorussischen Rebellen und die ukrainische Regierung im Februar unter internationalem Druck eine Friedensvereinbarung unterzeichnet. Seitdem hat die Gewalt zwar abgenommen, ist aber nicht beendet worden. In dem Konflikt wurden in den vergangenen 13 Monaten nach UN-Angaben mehr als 6.100 Menschen getötet und mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben. Der NATO-Oberbefehlshaber Philip Breedlove hat indes vor einer neuen russischen Offensive in der Ost-Ukraine gewarnt. Russische Militärs nutzten die gegenwärtige Flaute bei den Kämpfen, um sich neu zu positionieren und ihre Geländegewinne zu sichern, sagte der US-General bei einer Anhörung im US-Kongress. "Viele ihrer Aktionen entsprechen Vorbereitungen auf eine weitere Offensive", sagte er am Donnerstag. Zugleich warf er Moskau vor, die gesamte Region zu destabilisieren.

Unübersichtliche Lage in Konfliktregion

Breedlove fügte allerdings hinzu, die Lage in der Konfliktregion sei unübersichtlich und unbeständig. Dennoch hoffe er weiterhin, dass beide Seiten die Vereinbarungen einer Waffenruhe weiter umsetzten. Das wäre ein wichtiger Schritt zu einer politischen Lösung. "Aber bei der Krise in der Ukraine geht es nicht nur um die Ukraine." Russlands Vorgehen "destabilisiert Nachbarstaaten sowie die Region als Ganzes, und das illegale russische Handeln treibt die Instabilität immer näher an die Grenzen der NATO heran". Wörtlich: "Wir können uns nicht völlig sicher sein, was Russland als nächstes tun wird und wir können die Absichten von (Präsident Wladimir) Putin nicht voll verstehen."

 

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

25.09.2025
Kultserie

"Baywatch" bekommt Neuauflage

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken