US-Studie

Ratten entspannen beim Autofahren

Veröffentlicht: 24. Oktober 2019 11:36 Uhr
US-Forscher haben Ratten laut einer Studie beigebracht, Mini-Autos zu steuern. Ein Ergebnis der Untersuchung sei, dass das Stresslevel die Nager gesunken sei, während sie die Fahrzeuge lenkten, schrieben die Wissenschafter der Universität von Richmond in der Fachzeitschrift "Behavioural Brain Research".

Für die Studie brachten die Forschenden 17 Ratten mehrere Monate bei, umgebaute Spielzeugautos zu fahren. Als Belohnung erhielten sie süße Cerealien. In den Mini-Fahrzeugen waren drei Drähte angebracht, mit denen die Ratten nach links, rechts oder geradeaus fahren konnten.

Basis für neue Therapien

Die Studie zeige nicht nur, wie gut die Gehirne von Ratten entwickelt seien, sagte die Ko-Autorin der Studie, Kelly Lambert. Die Erkenntnisse könnten eines Tages auch dazu beitragen, neue Therapien für psychische Krankheiten zu entwickeln.

Hintergrund des Versuchs war die Annahme, dass sich Ratten in komplexeren Umgebungen besser entwickeln als ihre Artgenossen, die nur in Käfigen im Labor gehalten werden. Den Forschern gelang es nach eigenen Angaben, den Ratten beizubringen, geradeaus zu fahren und die Autos in verschiedene Richtungen zu steuern.

Ratten am Steuer entspannter

Bei den Versuchstieren wurde eine erhöhte Konzentration des Hormons Dehydroepiandrosteron festgestellt, das Stress entgegenwirkt. Dies könnte mit der Befriedigung darüber zusammenhängen, eine neue Aufgabe gelernt zu haben. Diejenigen Ratten, welche die Fahrzeuge selbst steuerten, waren der Studie zufolge noch entspannter als ihre Artgenossen, die in ferngesteuerten Autos saßen.

Verhalten beeinflusst Neurochemie

Die Forscher wollen ihre Untersuchung nutzen, um neue Behandlungsmethoden für psychische Erkrankungen zu entwickeln. "Es gibt kein Heilmittel gegen Schizophrenie oder Depression", sagte die Neurowissenschafterin Lambert. "Wir müssen aufholen." Die Forschung müsse verschiedene Tiere und Arten von Aufgaben unter die Lupe nehmen. Wichtig sei dabei die Erkenntnis, "dass Verhalten unsere Neurochemie beeinflussen kann".

(Quelle: apa)

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