Nach dem überraschenden Sieg des Rechtsextremisten Calin Georgescu bei der Präsidentenwahl hat der geschlagene Ministerpräsident Marcel Ciolacu sein Ausscheiden aus dem Rennen eingestanden. Ciolacu sagte am Montag, dass seine Sozialdemokraten (PSD) das Ergebnis nicht beeinspruchen werden und er als PSD-Chef zurücktrete. Der Favorit war knapp hinter der bürgerlichen Oppositionspolitikerin Elena Lasconi gelandet und verpasste so den Einzug in die Stichwahl.
Auslandsstimmen drehen Wahl in Rumänien
Exit-Polls hatten den Premier am Wahlabend noch mit klarem Vorsprung an erster Stelle gesehen. Im Laufe der Auszählung fiel Ciolacu jedoch zurück und wurde zunächst von Georgescu und danach auch von Lasconi überholt. Als entscheidend erwiesen sich dabei die Stimmen der Auslandsrumänen, unter anderem in Österreich. Im Ausland ließen die rumänischen Behörden diesmal 950 Wahllokale einrichten, darunter 17 in Österreich - nämlich sechs in Wien, jeweils zwei in Salzburg, Graz und Linz sowie je eines in Eisenstadt, Sankt Pölten, Bregenz, Innsbruck und Klagenfurt.
In der Endabrechnung fehlten dem Premier nur gut 2.000 Stimmen auf den zweiten Platz. Während Georgescu mit 22,95 Prozent klar den Sieg davontrug, kam Lasconi auf 19,17 Prozent oder 0,02 Prozentpunkte mehr als Ciolacu.
Für die regierenden Sozialdemokraten (PSD) ist das Ausscheiden Ciolacus ein beispielloses Debakel und böses Omen vor der Parlamentswahl am kommenden Sonntag. Cioulacu sagte, dass er bis nach der Wahl Regierungschef bleiben werde. Er stand an der Spitze einer Großen Koalition mit den Liberalen (PNL), deren Chef Nicolae Ciuca bei der Wahl ebenfalls eine herbe Niederlage einstecken musste. Die Stichwahl um das Präsidentenamt findet in zwei Wochen statt.
(Quelle: apa)