Anlässlich der Hochschulgespräche hatte zuletzt Transparency International bei zu großer Nähe von Forschung und Wirtschaft vor Interessenskonflikten und Beeinflussung von Forschungsergebnissen gewarnt. Aus diesem Grund forderte der Verein zur Korruptionsbekämpfung mehr Transparenz bei privaten Mitteln für Hochschulen und unter anderem eine Offenlegungspflicht von Verträgen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.
Schmidinger schätzt die Abhängigkeit der Universitäten durch Drittmittel für gering ein. Die Unis seien überwiegend vom Staat finanziert und zudem herrsche an allen Universitäten "ein hohes Bewusstsein hinsichtlich der Unabhängigkeit und Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre". Problematisch könnte es nur werden, wenn sich der Staat als Hauptgeldgeber zurückziehen würde.
Grundsätzlich sei die Entschlossenheit am wichtigsten, Einflussnahmen, die dem Geist der Wissenschaft zuwiderlaufen, nicht zuzulassen, "dies nicht nur aus Prinzip, sondern in der gelebten Praxis". Dazu gehöre, dass bei allen Drittmitteln "die größtmögliche Transparenz" herrsche. "Je mehr öffentlicher Diskurs darüber, umso geringer die Gefahr von 'gekaufter Forschung'", so Schmidinger.
Der Präsident der Fachhochschul-Konferenz (FHK), Helmut Holzinger, betonte angesichts der wachsenden Bedeutung der Drittmittel, dass es "in Zukunft notwendig sein wird, ein ausgewogenes Verhältnis bei der Finanzierung zu finden: Wirtschaftsnahe Forschungsfelder und rein wissenschaftlich getriebene Forschungsfelder sollten einander nicht ausschließen, sondern sich ergänzen". Es sei auch Aufgabe der Politik, "durch steuernde Maßnahmen für Ausgewogenheit zu sorgen", die Politik müsse wohl "ein originäres Interesse daran haben, dass der Einfluss der Wirtschaft hier nicht die Oberhand gewinnt", so Holzinger zur APA.
(Quelle: salzburg24)