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RH empfiehlt Reduktion des Teamteachings an NMS

Kosten für Neue Mittelschule sind hoch
Veröffentlicht: 28. April 2016 11:12 Uhr
Der Rechnungshof (RH) empfiehlt eine Reduktion des Teamteachings an Neuen Mittelschulen (NMS) von sechs auf vier Wochenstunden pro Klasse. Damit könnten im Vollausbau rund 60 Mio. Euro pro Schuljahr eingespart werden, hielten die Prüfer in einem am Donnerstag veröffentlichten Follow-Up-Bericht zur NMS fest.

Für seinen Bericht nahm der RH die Umsetzung von Empfehlungen einer 2013 erstellten Gebarungsüberprüfung zu den NMS-Modellversuchen unter die Lupe. Dem Großteil dieser Vorschläge wurde zumindest teilweise nachgekommen - die Grundprobleme blieben aber weiter bestehen.

So fielen für die NMS im überprüften Zeitraum 2012/13 und 2013/14 rund 187 Mio. Euro an zusätzlichen Ausgaben an. 96 Prozent davon entfielen auf Extra-Lehrer für die zusätzlichen sechs Wochenstunden je NMS-Klasse, wobei die Kosten aufgrund der zunehmenden Zahl an NMS-Standorten immer weiter anstiegen.

Wie schon im Vorbericht ermittelte der RH die höchsten Lehrerpersonalkosten pro Schüler an den NMS (7.500 Euro). Das liegt vor allem am an NMS vorgesehenen verschränkten Lehrereinsatz - in den sechs Zusatzstunden sollen vor allem AHS- bzw. BMHS-Lehrer zum Einsatz kommen. An den Hauptschulen lagen die Lehrerpersonalkosten pro Schüler bei rund 6.700 Euro, an den AHS-Unterstufen (wegen der größeren Klassen) bei 4.800 Euro.

Gleichzeitig sei aber unter anderem der im Vorjahr präsentierte NMS-Evaluierungsbericht zum Schluss gekommen, dass "die beträchtlichen zusätzlichen Ressourcen im Durchschnitt nicht die erwarteten Verbesserungen im Bereich der fachlichen Leistungen und überfachlichen Kompetenzen gebracht hatten", so der RH. Er empfiehlt daher, "auch Szenarien zur Umsetzung der NMS-Konzeption (insbesondere Individualisierung und innere Differenzierung) mit eingeschränktem Teamteaching-Einsatz in Betracht zu ziehen".

Nach wie vor nicht realisiert ist der weitgehende Einsatz von AHS- bzw. BMHS-Lehrern für die Zusatzstunden an den NMS - ursprünglich einer der Kernpunkte der NMS. Stattdessen erhöhte etwa Vorarlberg den Einsatz von Landeslehrern für diese Stunden sogar noch einmal von 90 auf 93 Prozent. Begründet wurde dies mit der "angespannten Personalsituation" bei Bundeslehrern. Kreativer löste dies Salzburg, wo der Landeslehreranteil nur bei einem Drittel lag - es stellte zum Teil Landeslehrer per Sondervertrag als Bundeslehrer an.

Auch die Standardforderung des RH angesichts der Probleme beim verschränkten Einsatz von Landes- und Bundeslehrern findet sich daher wieder im Bericht: "Im Hinblick auf eine Strukturbereinigung im Schulwesen wäre auf die Konzentration der Aufgaben-, Ausgaben- und Finanzierungsverantwortung in einer Hand hinzuwirken." Gleiches gilt für die Standardantwort des Bildungsministeriums: "Das BMBF verwies in diesem Zusammenhang auf den Vortrag an den Ministerrat zum Thema Bildungsreformkommission."

(Quelle: salzburg24)

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