Robbie Williams ist einer jener Künstler, die ihre Berühmtheit einfach nicht ernst nehmen. Der 43-jährige Brite, der einst mit der Boyband Take That Erfolge feierte und diese im Anschluss als Solo-Künstler in den Schatten stellte, lebt mit seiner Familie bewusst in den USA, wo er nicht berühmt ist und sein Leben fernab von Paparazzi führen kann. Der Hype, den er in Europa seit seinem ersten Solo-Album "Life Thru a Lens" im Jahr 1997 ausgelöst hat, scheint ihm nach wie vor suspekt zu sein. Und genau deshalb macht er ihn zum Thema: "The Heavy Entertainment Show" zielt darauf ab, das zu sein, wofür Robbie Williams gehalten wird: einen Entertainer. Das aktuelle Album inszeniert den Sänger als Boxer, der gegen sich selbst antritt. Angesichts seiner Geschichte, die von Erfolg, Drogen und Abstürzen gekennzeichnet war, eine höchst treffende wie selbstironische Zuschreibung. Robbie Williams kämpft gegen sich selbst, gegen sein Image, aber er hat Spaß dabei.
Er weiß zu unterhalten. Er singt mit seinem Vater, schmettert gemeinsam mit dem Publikum den Hit "Angels" und gibt als Zugabe ein A-Capella-Medley seiner besten Songs, bevor er mit Sinatras "My Way", das er auf dem Album "Swing When You're Winning" gecovert hatte, ausklingen lässt. Eine schwere Unterhaltungsshow, die leicht von der Hand geht. Publikum und Künstler schienen nach nur 100 Minuten zufrieden. "Bestellt mir ein Wiener Schnitzel", rief Williams immer wieder. Da verzieh im das Publikum auch, dass er mit einem knappen "Germany!" einmal ins Fettnäpfchen griff. Aber auch das ist Entertainment. Heavy Entertainment.
(APA)
Bildergalerien
(Quelle: salzburg24)