Welt

Robert Stadler "Back in 5 min" im MAK Design Salon

Das Geymüllerschlössel öffnet für Robert Stadler
Veröffentlicht: 10. September 2014 15:08 Uhr
Biedermeier trifft auf französische Nouvelle Vague: Der Wiener Künstler Robert Stadler verbindet in seiner Ausstellung "Back in 5 min" im Zuge des "MAK Design Salon #03" die räumlichen Gegebenheiten des Geymüllerschlössels mit neu geschaffenen Installationen und Objekten. Nach der Eröffnung am Dienstagabend ist die Ausstellung ab Samstag bis 30. November in der MAK-Expositur zugänglich.

Die ehemalige Sommerresidenz des Handelsherrn und Bankiers Johann Jakob Geymüller in Wien-Pötzleinsdorf dient dem "MAK Design Salon" seit 2012 als Ausstellungsraum. Zu den permanent ausgestellten Objekten zählen dort 160 erlesene Alt-Wiener Uhren der Sammlung Franz Sobek sowie die Empire- und Biedermeiermöbel aus der Möbelsammlung des MAK. Diese Atmosphäre machte sich Stadler zunutze: Den dort vorhandenen Möbeln stellt er einfaches Mobiliar wie Bänke und Hocker aus ländlichen Stuben gegenüber, "die mit ihrer Multifunktionalität, Reduziertheit und Mobilität als Vorgänger der Biedermeiermöbel interpretiert werden können", wird der Designer in einer Aussendung zitiert.

In Anlehnung an die antike Uhren-Sammlung präsentiert Stadler die LCD-Uhren "24h Linda" und "24h Tanya". Die Wandbildschirme stellen Porträts von Pornodarstellerinnen dar, die erst bei genauerer Betrachtung als Uhren zu erkennen sind, denn lediglich das Auge und ein Muttermal der Damen fungieren als Stunden- und Minutenzeiger.

Gemeinsam mit dem österreichischen Textilunternehmen Backhausen entwickelte Stadler Stoffe im Digitaldruck, die in verschiedenen Räumen zu sehen sind und die jeweils vorhandenen Teppiche, Stein- und Parkettböden in leicht verzerrter Art imitieren. Diese Verzerrungen beschreibt Stadler als "Freeze-Effekt, der den endlosen Zeitraum der Abwesenheit im jetzt unbewohnten Geymüllerschlössel thematisiert".

"Robert Stadler zählt zu einer neuen Generation von Designerinnen und Designern, die durch ihre starke inhaltliche und formale Autorenschaft - die Disziplinengrenzen ignorierend - nicht Gefahr laufen, selbstreferenziell im System Kunst oder Industrie zu verharren", so Thomas Geisler, Kurator und Kustode MAK-Sammlung Design laut Aussendung. Im Rahmen der Vienna Design Week wird am 28. September eine Matinee geboten, bei der Stadler selbst und die Kuratorinnen Emily King und Jana Scholze unter der Moderation von Geisler diskutieren werden. Auch im Jahr 2014 wird der MAK Design Salon vom Dorotheum unterstützt.

(Quelle: salzburg24)

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