Der Angriff ereignete sich während einer Ausstellungseröffnung im Cagdas Sanatlar Merkezi, einer wichtigen Ausstellungshalle im Cankaya-Viertel, in dem die russische sowie viele andere Botschaften liegen. Bei der Attacke wurden nach Angaben türkischer Medien zumindest drei weitere Personen verletzt.
Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete, der Angreifer sei von Sicherheitskräften "neutralisiert" worden. "Neutralisiert" bedeutet im Sprachgebrauch der türkischen Behörden, dass der Angreifer getötet, verletzt oder gefangen genommen wurde.
Die englische Internetseite der Zeitung "Hürriyet" berichtete zuvor, türkische Sondereinheiten hätten das Gebäude umstellt. Die türkischen Behörden hätten unmittelbar nach der Attacke auch ihre Sicherheitsvorkehrungen bei der russischen Botschaft verstärkt.
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Bürgermeister von Ankara: Schütze war Polizist
Der Mann, der den russischen Botschafter in Ankara erschossen hat, war nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt ein türkischer Polizist. "Der Angreifer ist von der Polizei", schrieb Melih Gökcek am Montagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Der Angreifer hatte den russischen Botschafter Andrej Karlow bei einer Ausstellungseröffnung in der türkischen Hauptstadt offenbar aus "Rache" für das russische Vorgehen im syrischen Aleppo erschossen.
Treffen zur Lage in Syrien findet dennoch statt
Das für Dienstag geplante Treffen der Außen- und Verteidigungsminister Russlands, der Türkei und des Irans soll trotz des Attentats auf den russischen Botschafter in Ankara stattfinden. Dies erklärte der ranghohe russische Parlamentsabgeordnete Leonid Slutski am Montagabend in Moskau nach einem Bericht der Agentur Interfax. Bei dem Treffen soll es um den künftigen Kurs im Syrien-Konflikt gehen.
Russland unterstützt wie die Regierung in Teheran den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Die Türkei will eine Zukunft für Syrien ohne Assad. Russland und die Türkei hatten sich in jüngster Zeit aber angenähert. Die Türkei vertritt die Interessen einiger Gruppen von Aufständischen.
(APA/ag.)
(Quelle: salzburg24)