Ukraine-Krieg, Tag 29

Russland erhöht Zahl der Luftangriffe

Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerstörung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. März 2022.
Veröffentlicht: 24. März 2022 07:18 Uhr
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs am Donnerstag. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Russische Truppen sind allerdings bei der Hauptstadt Kiew am Vorrücken gehindert worden.
SALZBURG24 (mem)

In der Früh nahmen russische Truppen nach eigenen Angaben die belagerte Stadt Isjum ein. Indes wurden sieben Fluchtkorridore vereinbart.

Die Hauptziele der Luftangriffe seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen. In den von russischen Truppen besetzten Gebieten "terrorisiere" Russland die lokalen Bewohner, die gegen die Besetzung demonstrierten, hieß es weiter. Man setze Einheiten der russischen Nationalgarde ein, um derartige Proteste zu unterbinden. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Offenbar Phosphorbomben abgeworfen

Haidai warf der russischen Armee vor, Phosphorbomben auf Rubischne abgeworfen zu haben. In den vergangenen Tagen hatten bereits andere Behördenvertreter in der Region solche Anschuldigungen gegen Russland erhoben. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden. "Die Russen haben Probleme, sie kommen nicht voran", sagte Haidai. "Deshalb haben sie angefangen, schwere Waffen einzusetzen." Er berichtete außerdem von russischen Angriffe auf zwei Orte nordwestlich von Luhansk, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Im Bericht des ukrainischen Generalstabs hieß es weiter, die Anstrengungen konzentrierten sich im Gebiet Luhansk auf die Städte Rubischne mit 60.000, Sjewjerodonezk mit 100.000 und Popasna mit 20.000 Einwohnern. Bei Popasna versuchten sie mit Artillerie-Unterstützung weiter in die Stadt vorzudringen, was aber nicht gelinge.

Kämpfe auch im Norden der Ukraine

Auch im Norden des Landes dauerten die Kampfhandlungen an. Russische Einheiten hätten am Mittwoch die Orte Kalinowka, Horinka, Romanowka oder die nordöstlichen Randgebiete Kiews mit Artillerie beschossen. Russische Truppen verminten in dem Gebiet auch Bereiche.

Weiter kein Fluchtkorridor für Mariupol

Einen Fluchtkorridor aus dem Zentrum der belagerten Stadt Mariupol konnte die Ukraine offenbar auch für Donnerstag nicht aushandeln. Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärt wie bereits am Mittwoch, für die Bewohner von Mariupol stünden Transportmöglichkeiten in Berdjansk bereit. Die Stadt liegt rund 85 Kilometer westlich von Mariupol. Gerade in Mariupol gilt die Lage für die Bevölkerung als besonders kritisch. Um Zivilisten aus anderen umkämpften Orten in Sicherheit zu bringen, seien sieben Fluchtkorridore vereinbart worden, sagt Wereschtschuk. Am Mittwoch waren es neun.

Ukrainische Truppen drängen Russen vor Kiew zurück

Laut Angaben eines Pentagon-Vertreters ist es der ukrainischen Armee gelungen, die russischen Truppen im Osten von Kiew deutlich zurückzudrängen. Die russischen Streitkräfte hätten sich dort binnen 24 Stunden mehr als 30 Kilometer weit zurückgezogen, sagte der ranghohe Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, am Mittwoch. "Wir beginnen zu sehen, wie sie sich verschanzen und Verteidigungspositionen aufbauen", fügte er hinzu. Beim Kiewer Vorort Browary seien russische Truppen gestoppt worden, postete der ukrainische Generalstab Donnerstagnacht auf Facebook.

Nicht voran kommen die russischen Streitkräfte nach Einschätzung des Pentagon auch in der Umgebung der nördlich von Kiew gelegenen Großstadt Tschernihiw. Dort säßen die russischen Soldaten zehn Kilometer vom Zentrum entfernt fest. In einigen Bereichen seien die russischen Soldaten zuletzt zurückgewichen. "Sie bewegen sich sogar in die entgegengesetzte Richtung, aber nicht viel", erklärte der Ministeriumsvertreter.

Nordöstlich von Kiew erhöht die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste den Druck auf die russischen Streitkräfte. Diese stünden dort bereits vor erheblichen Problemen in der Versorgung und in ihrer Kampfmoral, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Ukrainische Streitkräfte führten zudem erfolgreiche Gegenangriffe gegen russische Stellungen in Orten am Rande der Hauptstadt durch und hätten möglicherweise Makariw und Moschun zurückerobert.

Noch keine Lufthoheit der russischen Streitkräfte

Die Lufthoheit haben die russischen Streitkräfte nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums auch einen Monat nach Kriegsbeginn noch immer nicht erobert. Der Luftraum sei weiterhin umkämpft. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die derzeit vorhandenen Systeme setzten die Ukrainer "sehr effektiv" ein. Das sei ein Grund dafür, "warum wir ein ziemlich risikoscheues Verhalten einiger russischer Piloten beobachten".

Bildergalerien

Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
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Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerstörung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. März 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.
Die Bilder aus Kharkiv zeigen die Zerst\u00f6rung durch den Krieg. Aufgenommen wurden sie am 23. M\u00e4rz 2022.

Bildergalerien

(Quelle: apa)

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