Als Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Atommacht nimmt Präsident Wladimir Putin die auf anderthalb Stunden angelegte Waffenschau ab. Er empfing Veteranen und Staatsgäste. Es sind auch Hunderte Soldaten von insgesamt 13 Staaten vertreten, darunter vor allem ehemalige Sowjetrepubliken, aber auch Gäste aus China, Indien, der Mongolei und Serbien. Wegen der Corona-Pandemie haben viele Staatsgäste ihre Reise abgesagt.
WHO warnt vor Infektionsrisiko bei Großveranstaltungen
Auch die Weltgesundheitsorganisation hatte vor einem erhöhten Infektionsrisiko bei Massenveranstaltungen gewarnt. Mehrere russische Städte hatten ihren Paraden wegen der Pandemie abgesagt. Insgesamt sind aber nach Angaben des Verteidigungsministeriums 64.000 Soldaten landesweit an den Siegesfeiern beteiligt.
Militärparade: Zehntausende Schaulustige in Moskau
Die durch Moskau rollenden Panzer, Luftabwehrsysteme und Atomraketen lockten Zehntausende Schaulustige an. Offiziell sind Massenveranstaltungen in der russischen Hauptstadt weiter verboten. Aber der russische Präsident Putin und die Militärführung hatten betont, dass die Parade vor allem der Wertschätzung der Opfer bei der Befreiung Europas vom Hitler-Faschismus diene. Die Anfang der 1990er-Jahre zerfallene Sowjetunion hatte 27 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg.
Bürger sollen Parade im Fernsehen verfolgen
Die Stadt Moskau rief die Bürger dazu auf, sich das Spektakel lieber im Fernsehen anzuschauen. Geplant sind zudem eine Flugshow der Luftstreitkräfte und am Abend ein Feuerwerk. Umstritten ist die Militärparade nicht zuletzt wegen ihrer Kosten von geschätzten 925 Millionen Rubel (rund 12 Millionen Euro). Russland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Kritiker hatten vorgeschlagen, das Geld lieber Bedürftigen zu überlassen.
Die Paraden waren wegen der Coronakrise vom 9. Mai auf den 24. Juni verschoben worden. Das historische Datum erinnert an die erste Siegesparade nach Kriegsende in Moskau am 24. Juni 1945.
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(Quelle: salzburg24)