"Alles hängt davon ab, ob es gelingt, Ambitionen, persönliche Vorlieben und Abneigungen zu überwinden und einen repräsentativen Rahmen zu finden, der auch den Iran, Ägypten und die arabischen Nachbarn Syriens einschließt", sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge. Gespräche zwischen Lawrow, US-Chefdiplomat John Kerry sowie den Außenministern der Türkei und Saudi-Arabiens waren am vergangenen Freitag in Wien weitgehend ergebnislos geblieben. Ein Arbeitstreffen mit mehreren arabischen Staaten sowie Deutschland und den USA zur Syrien-Krise am Dienstagabend in Paris war ohne Russland angesetzt.
Ranghohe Vertreter der USA, ihrer europäischen Verbündeten sowie Jordaniens und der Türkei werden nach Angaben des französischen Außenministeriums am Dienstag zu Gesprächen in Paris zusammenkommen. Frankreich, das an der Seite der USA Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien fliegt, war in das Außenministertreffen am vergangenen Freitag in Wien nicht eingebunden.
Russland hat nach seiner militärischen Intervention in dem Bürgerkrieg eine diplomatische Offensive gestartet. Ziel der Bemühungen ist eine Friedenslösung, in der Russlands Verbündeter, Präsident Bashar al-Assad, zumindest während einer Übergangszeit eingebunden wird. Dies kommt Forderungen westlicher Staaten entgegen, die zwar auf eine Zukunft Syriens ohne Assad pochen, seinen Sturz und die Zerschlagung seiner Regierung aber nicht mehr zur Voraussetzung des Beginns von Friedensgesprächen machen.
Für mehr als hunderttausend neue Flüchtlinge im Norden Syriens seit Beginn der russischen Luftschläge verschlechtert sich die Lage indes zusehends. "Die Situation ist hoffnungslos in den überfüllten Lagern", sagte ein Sprecher des Norwegischen Flüchtlingsrates in Amman. Aktivisten berichteten zudem von Regen und zunehmend schlechtem Wetter in Nordsyrien, Zelte der Geflohenen würden zerstört.
Neben Unterkünften fehle es an Nahrung und Medizin. Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der Vertriebenen in den umkämpften Provinzen Aleppo, Hama und Idlib seit Anfang Oktober auf mindestens 120.000. In diesen Regionen fliegt die russische Luftwaffe seit Ende September Angriffe auf verschiedene Rebellengruppen. Zudem gibt es dort anhaltende Kämpfe zwischen moderaten und radikalen Rebellen sowie zwischen den Aufständischen und Regimetruppen.
(Quelle: salzburg24)