Gastransit

Russland und Ukraine unterzeichnen Vertrag

ARCHIV - 27.08.2019, Baden-Württemberg, Rust: Das Logo des russischen Energielieferanten "Gazprom" steht im Europa-Park in einem Wasserbecken. Die abschließenden Gespräche zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen Energieversorger Naftogaz gingen in Wien weiter. Gazprom zahlt etwa eine Summe von 2,9 Milliarden US-Dollar (2,61 Mrd Euro) an Naftogaz. (zu dpa «Russland und Ukraine arbeiten immer noch an Gastransitvertrag») Foto: Patrick Seeger/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 31. Dezember 2019 08:12 Uhr
Russland und die Ukraine haben einen wegweisenden Vertrag für den Gastransit zur Versorgung Europas unterzeichnet. Der russische Staatskonzern Gazprom und der ukrainische Energieversorger Naftogaz unterschrieben nach tagelangen Verhandlungen am Montagabend die Vereinbarung. Es ist das erste Abkommen zwischen Kiew und Moskau nach mehr als fünf Jahren totaler Konfrontation im Ukraine-Konflikt.

Der Transitvertrag für die sichere Versorgung Europas, vor allem Deutschlands, gilt für fünf Jahre. Er wurde praktisch im letzten Moment unterzeichnet, weil der aktuelle Zehn-Jahres-Vertrag am Dienstag ausläuft. Russland und die Ukraine hatten bereits am 19. Dezember die Einigung unter Vermittlung der EU und des deutschen Wirtschaftsministers Peter Altmaier verkündet. Die Transitmengen fallen künftig deutlich geringer aus als in der Vergangenheit.

Nord Stream 2: Geringere Transitmenge durch Ukraine

Die Ukraine hätte gern eine möglichst große Transitmenge gehabt, weil das für das finanzschwache Land mehr Einnahmen aus den Durchleitungsgebühren bedeutet hätte. Statt der bisher rund 90 Milliarden Kubikmeter im Jahr sollen 2020 nur 65 Milliarden russisches Gas durch die Ukraine nach Europa gepumpt werden. Von 2021 bis 2024 seien 40 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr für den Transit geplant. Russland will künftig die im Moment durch US-Sanktionen lahmgelegte Ostseepipeline Nord Stream 2 für direkte Lieferungen nach Deutschland nutzen. Deshalb ist die Transitmenge durch die Ukraine künftig geringer.

Medien kritisieren Zugeständnisse an Ukraine

Russische Medien hatten zuletzt kritisiert, dass Russland in dem neuen Vertragswerk der Ukraine zu viele Zugeständnisse mache. So überwies Gazprom eine Summe von 2,9 Milliarden US-Dollar an Naftogaz. Die Ukraine begrüßte das. Das Geld gibt dem chronisch klammen Land wieder mehr sozialpolitischen Spielraum. Mit dem Milliardenbetrag sollen Forderungen aus mehreren Rechtsstreitigkeiten beigelegt werden. Die Ukraine verzichtet nach russischen Angaben im Gegenzug auf Forderungen gegen Russland in zweistelliger Milliardenhöhe.

(Quelle: salzburg24)

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