Passanten meldeten am 23. Juli gegen 23 Uhr, dass eine Gruppe von rund 38 Personen aus einem Kastenwagen mit ungarischem Kennzeichen in Großgmain abgesetzt wurde. Dabei handelte es sich um Flüchtlinge – Kinder, Frauen und Männer aus Syrien, Irak und Afghanistan, teilte die Polizei am Sonntag in einer Aussendung mit.
Der Schlepper, der laut Zeugenaussagen wieder zurück in Richtung Salzburg fuhr, konnte kurze Zeit später von einer Polizeistreife angehalten werden.
Schlepper für Transportfahrt angeworben
Der Mann, ein 26-jähriger Italiener gab an, von einem Pakistaner für die Transportfahrt angeworben worden zu sein. Der Lieferwagen mit den Personen wurde ihm am Donnerstag in der Nähe von Budapest übergeben. Für die Fahrt hätte er bei der Rückkehr nach Budapest mehrere hundert Euro bekommen. Er sei fünf Stunden ohne Unterbrechung nach Salzburg gefahren, erzählte er den Beamten.
Kastenwagen sichergestellt, Schlepper verhaftet
Tatortbeamte des Landeskriminalamtes Salzburg durchsuchten das Fahrzeug. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Überstellungen des Festgenommenen in die Justizanstalt Puch-Urstein an. Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Die Ermittlungen zu den Angaben des Mannes laufen noch.
Weiterer Großaufgriff in Niederösterreich
Auch auf der Ostautobahn (A4) in Niederösterreich wurde ein Schlepper-Transport gestoppt. In dem Kastenwagen waren 42 Menschen, darunter auch Kinder und Jugendliche, auf engstem Raum zusammengepfercht - ohne jegliche Frischluftzufuhr. Der Lenker (37) wurde festgenommen. Der Rumäne werde verdächtigt, für weitere "Großschleppungen" verantwortlich zu sein, teilte die NÖ Landespolizeidirektion am Sonntag mit.
Salzburg24
Qualvolle Zustände für Flüchtlinge
In dem luftdicht abgeschlossenen, überhitzten Laderaum standen und saßen auf einer Fläche von sechseinhalb Quadratmetern 42 Flüchtlinge, die sich laut Polizei in einem "qualvollen und psychisch äußerst belasteten Zustand" befanden. Zu diesem Zeitpunkt hatte es über 30 Grad Celsius. Die Menschen hatten während der achtstündigen Fahrt nichts zu trinken bekommen. Einige hatten Kreislaufbeschwerden und wiesen Anzeichen von Dehydrierung auf. Die Flüchtlinge wurden nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst ins polizeiliche Kompetenzzentrum Bad Deutsch Altenburg überstellt.
(SALZBURG24/APA)
Es bestehe der dringende Verdacht, dass der 37-Jährige Lenker weitere Schleppungen großen Stils durchgeführt habe, so die Polizei. Diesbezüglich werde ermittelt. Der Mann wurde in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, die Staatsanwaltschaft stellte Untersuchungshaft in Aussicht.
(Quelle: salzburg24)







