Nachkriegsliteratur geprägt

Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot

ARCHIV - 07.03.2013, Bayern, München: Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger nimmt an einer Pressekonferenz teil. Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er starb am 24.11.2022 im Alter von 93 Jahren in München, wie der Suhrkamp Verlag in Berlin am Freitag unter Berufung auf die Familie mitteilte. Foto: Andreas Gebert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Veröffentlicht: 25. November 2022 12:12 Uhr
Der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger ist tot. Er galt als einer der einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur.
SALZBURG24 (mem)

Hans Magnus Enzensberger starb am Donnerstag im Alter von 93 Jahren in München, wie die beiden Verlage Suhrkamp und Hanser am Freitag unter Berufung auf die Familie mitteilte. Enzensberger zählte zu den bedeutendsten Lyrikern und Intellektuellen in Deutschland.

Hans Magnus Enzensberger prägt Nachkriegsliteratur

Neben Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson und Heinrich Böll war der am 11. November 1929 in Kaufbeuren im Allgäu geborene Enzensberger einer der prägenden Autoren der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur. Er mischte im legendären Literaturclub "Gruppe 47" oder bei den rebellischen 1968ern mit. Über seine Zeit in der damaligen Außerparlamentarischen Opposition (APO) gibt eines seiner Erinnerungsbücher mit dem vielsagenden Titel "Tumult" Auskunft.

Schriftsteller gründet Kulturmagazin "Kursbuch"

In dieser Zeit gründete er auch 1965 das Kulturmagazin "Kursbuch". Enzensberger probierte vieles aus: Er war Verlagslektor bei Suhrkamp in Frankfurt, verbrachte einige Zeit im sozialistischen Kuba, lebte in Norwegen, Italien, Mexiko, den USA und West-Berlin und kam schließlich 1979 nach München.

Romane, Essays und Anekdoten geschrieben

Enzensberger schrieb Romane, Essays, Anekdoten und Erinnerungen sowie Dramen, etwa "Untergang der Titanic", 1980 von George Tabori inszeniert. Auch Jugendlichen widmete er Bücher wie "Immer das Geld: Ein kleiner Wirtschaftsroman" oder "Lyrik nervt". Schon mit seinem ersten Lyrikband "Verteidigung der Wölfe" von 1957 hatte er Aufsehen erregt.

Auch im Alter nicht müde

Dass Enzensberger auch im Alter nicht müde wurde, zeigte sein Buch "Fallobst" (2019), in dem er sich Gedanken auf der Höhe der Zeit machte, etwa zum Thema Migration. Für sein Schaffen wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er mit erst 33 Jahren den Georg-Büchner-Preis.

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(Quelle: apa)

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