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Schweizer Lokführer soll Rotlicht übersehen haben

Veröffentlicht: 30. Juli 2013 15:31 Uhr
Der Frontalzusammenstoß zweier Züge in der Schweiz mit einem Toten und 25 Verletzten geht vermutlich auf das Konto eines Lokführers, der ein rotes Signals ignorierte. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Lausanne mit. Der 54-jährige Lokführer, der das Haltesignal übersehen haben soll, konnte sich kurz vor der Kollision nach einer Vollbremsung mit einem Sprung ins Freie retten.

Sein 24-jähriger Kollege im Triebwagen des entgegenkommenden Zuges wurde jedoch getötet, wie der Polizeisprecher des Kantons Waadt, Christophe Sauterel, erklärte. Der 54-Jährige wurde bereits kurz nach dem Unfall am Montagabend vernommen. Die Staatsanwaltschaft prüft die Eröffnung eines Strafverfahrens.

Der Zug dieses Lokführers hatte auf der Fahrt von Payerne nach Lausanne planmäßig im Bahnhof von Granges-pres-Marnand gehalten. Er hätte dort jedoch die Durchfahrt des anderen Zugs abwarten müssen, der ohne geplanten Halt von Lausanne nach Payerne unterwegs war.

Der Aufprall war trotz Abbremsung noch so heftig, dass der Triebwagen des 24-jährigen Lokführers zusammengedrückt und um acht Meter verkürzt wurde. Die Polizei konnte nicht ausschließen, dass sich in dem Wrack noch ein Passagier befindet. Der Wagen wurde in das SBB-Werk in Yverdon gebracht, um dort zerlegt zu werden.

Zum Zeitpunkt des Zusammenpralls rund 200 Meter vor dem Bahnhof befanden sich nach Angaben der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) etwa 40 Reisende in beiden Zügen. Die Polizei erklärte, 25 von ihnen seien mit zumeist leichteren Verletzungen in Krankenhäusern behandelt worden. Frühere Polizeiangaben über 35 Verletzte wurden nach unten korrigiert. Am Dienstag lagen noch drei Unfallopfer im Krankenhaus, unter ihnen ein Kind. Sie seien aber nicht in Lebensgefahr.

Der Unfall in Granges-pres-Marnand ist einer der schwersten der vergangenen zehn Jahre in der Schweiz. Mitte vergangener Woche waren bei einem Zugunglück in Spanien mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen.

(Quelle: salzburg24)

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