Stärke 7,0

Schweres Erdbeben erschüttert Ägäis-Region

 Im Westen der Türkei hat es ein starkes Erdbeben gegeben.
Veröffentlicht: 30. Oktober 2020 14:25 Uhr
Ein starkes Erdbeben in der Ägäis hat in der Westtürkei und auf griechischen Inseln am Freitag für große Zerstörung gesorgt. Mehrere Menschen starben, es kam zu einem Tsunami. Vorläufigen Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde von Freitagabend zufolge starben in der Westtürkei mindestens zwölf Menschen, mindestens 419 weitere wurden verletzt. Auf der griechischen Insel Samos starben zwei Jugendliche.

Die Erschütterungen seien bis nach Athen und Istanbul zu spüren gewesen. Das erste Beben hatte nach Angaben der nationalen türkischen Katastrophenbehörde eine Stärke von 6,6. Die für Erdbeben zuständige US-Behörde USGS und die Zentralanstalt für Geodynamik in Wien gaben die Stärke des Bebens sogar mit 7,0 an.

Tsunami trifft Samos

Danach es in der Kleinstadt Vathy auf Samos zu einem Tsunami gekommen. Griechische Fernsehsender zeigten Bilder von der überfluteten Küstenpromenade, wo das Wasser Autos wegschwemmte. Nach Berechnungen des deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) in Potsdam erreichten die Wellen Höhen von mehr als 1,5 Metern; sie könnten an der Küste womöglich bis zu drei Meter hoch auflaufen.

Das Beben soll griechischen Medien zufolge rund 30 Sekunden und damit sehr lang gedauert haben. Auf der griechischen Insel Samos sind zwei 17 Jahre alte Jugendliche tot geborgen worden. Griechischen Medienberichten zufolge waren das Mädchen und der Bub in der Kleinstadt Vathy nach der Schule zu Fuß auf dem Weg nach Hause, als wegen des Bebens in einer engen Gasse Hauswände einstürzten.

Zuvor hatten griechische Behörden von acht Verletzten berichtet, die nach dem Erdbeben ins Krankenhaus der Insel gebracht worden waren. Über weitere Verletzte oder Tote herrschte noch Unklarheit.  

Schweres Erdbeben in Ägäis-Region

In der türkischen Provinz Izmir stürzten Gebäude ein, Menschen wurden verschüttet. Der Gouverneur der Provinz sagte am Nachmittag, rund 70 Menschen seien lebend aus den Trümmern geborgen worden, nach weiteren Verschütteten werde gesucht. Der Sender TRT zeigte Bilder von eingestürzten Mehrfamilienhäusern und von Staubwolken über der Stadt Izmir. Es wurde von Panik auf den Straßen während des Bebens berichtet, Telefonverbindungen seien unterbrochen gewesen.

Das letzte Erdbeben dieser Stärke habe es in der Gegend in den 1950er-Jahren gegeben. 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte heimgesucht worden. Bei einem Beben in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit, östlich von Istanbul, starben damals mehr als 17.000 Menschen.

Hilfe für betroffene Regionen

Die Europäische Union und die NATO boten den beiden Ländern Hilfe an; auch Griechenland richtete ein Hilfsangebot an die vom Beben stärker betroffene Türkei. "Ich bin in Gedanken bei allen, die betroffen sind", schrieb EU-Ratschef Charles Michel am Freitag auf Twitter. "Die EU hält sich bereit, Unterstützung zu leisten." Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg boten Hilfe an. Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis sicherte in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ebenfalls Hilfe zu.

Österreich könnte im Rahmen der europäischen Hilfe einen aktiven Anteil leisten. Der von der türkis-grünen Regierung im September verdoppelte Auslandskatastrophenfonds (AKF) sei für genau solche Fälle gerüstet, teilte Michel Reimon, Sprecher der Grünen für humanitäre Hilfe, am Freitag in einer Aussendung mit. Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte auf Twitter, dass nach dem schweren Erdbeben seine "Gedanken bei den Menschen in Griechenland und der Türkei, bei den Verletzten und den Familien der Opfer" seien. Auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte, dass "unsere Gedanken bei jenen sind, die von dem schrecklichen Erdbeben in der Ägäis getroffen wurden." 

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(Quelle: apa)

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