Ungewissheit nach Entführung

Sechs Jahre lang vermisster junger Brite in Frankreich aufgetaucht

Dieses undatierte Foto der Polizei von Greater Manchester vom Donnerstag, 14. Dezember 2023, zeigt den vermissten britischen Schüler Alex Batty, der vor sechs Jahren von seiner Mutter entführt worden sein soll und in Frankreich gefunden wurde. Batty, der vor sechs Jahren während eines Familienurlaubs in Spanien vermisst wurde, ist im Südwesten Frankreichs gefunden worden.Alex
Veröffentlicht: 17. Dezember 2023 10:11 Uhr
Sechs Jahre lang galt Alex Batty als vermisst. Der Brite war damals elf Jahre alt, als er verschwand. Vor wenigen Tagen tauchte er überraschend in Frankreich auf. Und gestern flog der heute 17-Jährige von Toulouse zurück nach London zu seiner Familie.
SALZBURG24 (nic)

Ein sechs Jahre lang vermisster junger Brite, der vor einigen Tagen überraschend in Frankreich aufgetaucht war, ist nach Großbritannien zurückgekehrt. Der 17-jährige Alex Batty flog am Samstag mit KLM von Toulouse über Amsterdam nach London, wie die britische Polizei mitteilte. Dabei wurde er von britischen Polizeibeamten und einem Familienmitglied begleitet, wie Matt Boyle von der Polizei in Manchester mitteilte.

Wiedereingliederung in Gesellschaft

"Dieser Moment war zweifellos gigantisch für ihn und die ihm nahestehenden Menschen, und wir sind froh, dass sie sich nach all dieser Zeit wiedersehen konnten", sagte der Polizeivertreter. Die Priorität liege nun darauf, für das Wohlergehen Battys und seiner Familie sowie seine "möglichst rasche Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu sorgen".

Elfjähriger von seiner Mutter entführt

Zu den Umständen seines Verschwindens solle der Teenager im passenden Moment befragt werden. Diese Befragungen würden ein "schwieriger Prozess" für den jungen Mann, räumte Boyle ein.

Batty soll zu seiner Großmutter mütterlicherseits zurückkehren, die das Sorgerecht für ihn erhalten hatte, bevor er von seiner Mutter entführt worden war. "Ich kann es nicht erwarten, ihn zu sehen, wenn wir wiedervereint sind", erklärte die Großmutter Susan Caruana in einer von der Polizei veröffentlichten Mitteilung.

Alex Batty war elf Jahre alt, als er mit seiner Mutter und seinem Großvater in Spanien im Urlaub war. Am Ende des Urlaubs erhielt die Großmutter ein Video, in dem ihre Tochter ihr ankündigte, nicht mehr nach Großbritannien zurückzukehren. Seitdem waren die drei unauffindbar.

"Sie lehnten meinen Lebensstil und meine Überzeugungen ab, (...) sie wollten nicht, dass Alex auf eine Schule geht", sagte Caruana später in einem Interview. Immer wieder rief sie vergeblich in britischen Medien dazu auf, dass Alex sich melden solle.

Familie lebte als Aussteiger in den Pyrenäen

Nach Berichten der französischen Zeitung "Dépêche du Midi" hatten die drei sich einer Gruppe von Aussteigern angeschlossen, die in den Pyrenäen in Zelten, Wohnwagen oder Hütten lebten.

Lieferant entdeckte Jugendlichen

Vor einigen Tagen entdeckte dann ein französischer Lieferant den Jugendlichen, der allein im Regen mit einer Taschenlampe und einem Skateboard unterwegs war. Er bot ihm an, ihn bis in den nächsten Ort mitzunehmen und erfuhr unterwegs dessen haarsträubende Geschichte.

Meldungsliste(1)(16).jpg APA/AFP/Justin DAVIS
Dieses Bild aus einem AFP-Fernsehvideo zeigt den französischen Studenten Fabien Accidini bei einem Interview mit AFP-Journalisten über den vermissten britischen Teenager Alex Batty in Greasque, Frankreich, am 16. Dezember 2023. Fabien Accidini stieß zufällig auf Alex Batty, einen britischen Jungen, der vor sechs Jahren in Spanien verschwand.

"Er erzählte mir, dass seine Mutter ihn vor Jahren entführt hatte und dass er in einer Art spirituellen Gemeinschaft in den Bergen gelebt hatte", berichtete der Lieferant Fabien Accidini. Seine Mutter sei "ein bisschen seltsam drauf". Accidini suchte den Namen des Jugendlichen im Internet und stellte fest, dass dieser seit Jahren als vermisst galt.

"Wir haben die Gendarmerie angerufen, die haben uns abgeholt", sagte Accidini. "Es ging ihm gut, er war bloß sehr müde und ist auf der Polizeiwache direkt eingeschlafen." Der Bub sei nicht misshandelt worden, er habe lediglich sein eigenes Leben führen und zu seiner Großmutter zurückkehren wollen.

(Quelle: apa)

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