Die ukrainischen Streitkräfte haben indes nach Angaben von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow ihre Vorbereitungen für eine Gegenoffensive abgeschlossen. "Sobald Gottes Wille da ist, das Wetter und die Entscheidung der Kommandanten, werden wir es tun", sagt Resnikow in einer Online-Pressekonferenz, ohne weitere Details zu nennen. "Im weitesten Sinne sind wir bereit."
Tote, Verletzte und Zerstörung
Selenskyj veröffentlichte Fotos von den Zerstörungen in den sozialen Netzwerken. "Terroristen haben Zivilisten als Ziel genommen", sagte er am Freitag. Ein Wohnblock sei zerstört. Innenminister Ihor Klimenko teilte mit, dass die Zahl der Toten auf zehn gestiegen sei. Aus den Trümmern seien drei weitere Leichen geborgen worden. Zunächst war von sieben Toten die Rede gewesen. Laut den Rettungskräften waren zwei Kinder unter den Toten. Zudem gab es Behördenangaben zufolge 18 Verletzte, von denen 11 im Krankenhaus behandelt werden mussten.
"Das russische Böse kann durch Waffen gestoppt werden, unsere Verteidiger tun dies. Und es kann durch Sanktionen beendet werden", sagte Selenskyj. Er fordert seit langem deutlich mehr Waffen, eine Verschärfung der internationalen Strafmaßnahmen gegen Russland und eine bessere Kontrolle der Umsetzung der bisher erlassenen Exportbeschränkungen in das Riesenreich. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte einmal mehr Kampfjets vom Westen, um die russischen Truppen aus der Ukraine zu vertreiben. "Der Weg zu Frieden ist, die Ukraine mit F-16 zu bewaffnen und die Kinder vor russischem Terror zu schützen."
Das russische Verteidigungsministerium brüstete sich dagegen in Moskau einmal mehr mit den Raketenschlägen und teilte bei Telegram mit: "Sicher ins Ziel". Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu warf dem Westen vor, sich zum Ziel gesetzt zu haben, Russland strategisch zu besiegen. Zudem wolle er eine Gefahr für China darstellen, um seine eigene Monopolstellung zu bewahren, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti den Minister. Fast alle NATO-Staaten hätten ihre militärischen Fähigkeiten gegen Russland eingesetzt.
Unerbittliche Kämpfe um Bachmut
Außerdem versuchten nach Angaben des ukrainischen Militärs russische Streitkräfte, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhij Tscherewatyj, sagte im ukrainischen Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben.
Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten, so Tscherewatyj. Das russische Verteidigungsministerium meldete Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden.
Unzählige Tote und Verletzte im Ukraine-Krieg
Seit Beginn seines Krieges vor mehr als 14 Monaten überzieht Russland die Ukraine auch immer wieder mit Raketen- und Drohnenangriffen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit dem Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 bisher 8.490 getötete Zivilisten und 14.244 Verletzte offiziell registriert worden. Es gibt viele bisher nicht erfasste Fälle. Hinzu kommen Zehntausende getötete Soldaten.
(Quelle: apa)