Sackerl, Flaschen und Co

So viel Plastik schwimmt im Mittelmeer

Volunteers sort micro-plastic waste collected on an island of the Etang de Berre during a clean-up operation at the initiative of the NGO "Wings of the Ocean" on June 2, 2021 in Martigues, southern France. (Photo by Nicolas TUCAT / AFP)
Veröffentlicht: 04. Oktober 2021 11:29 Uhr
Einkaufssackerl, Wasserflaschen, Styropor – Mehr als 3.000 Tonnen Plastik schwimmen im Mittelmeer. Jener Müll, der bereits auf den Meeresgrund gesunken ist, ist in dieser Zahl nicht miteinbezogen.

3.760 Tonnen treiben auf der Oberfläche des Mittelmeeres dahin, um genau zu sein. Das haben Forscher des Griechischen Zentrums für Meeresforschung herausgefunden, wie die APA berichtet.

Mittelmeer Hotspot für Verschmutzung

Das Mittelmeer gilt dem Team um Kostas Tsiaras vom HCMR zufolge als Hotspot für Verschmutzung durch Plastik, weil viele Küstenabschnitte dicht besiedelt sind. Hinzu kommen Faktoren wie Tourismus, Fischerei, Schifffahrt und nicht zuletzt die Geografie - der Wasseraustausch des Binnenmeeres mit dem Atlantik ist vergleichsweise gering.

Großteil wird an Land gespült

Anhand eines neuen Berechnungsmodells haben die Wissenschaftler ermittelt, dass jährlich rund 17.600 Tonnen Plastik im Mittelmeer landen. Davon schwimmen 3.760 Tonnen an der Oberfläche, rund 2.800 Tonnen sinken auf den Meeresboden, der große Rest wird an Stränden angespült.

250.000 Plastik treiben auf Weltmeeren

Weltweit schwimmen den Forschern zufolge nach Schätzungen mehr als 250.000 Tonnen Plastikmüll auf den Ozeanen. "Simulationen der Verteilung von Plastik im Meer sind derzeit von einem hohen Maß an Unsicherheit geprägt", erklärte Tsiaras. Das liege vor allem an der Komplexität der Abläufe. Während etwa die Plastiksackerl lange Zeit an der Oberfläche treibt, sinken andere Plastikteile schnell; manche werden von Meeresorganismen aufgenommen oder zerfallen in kleine Teile. Hinzu kommen Wind, Wellen und Strömungen, die das Plastik über weite Strecken treiben.

Die Studie der Wissenschaftler bezieht solche Faktoren mit ein. Dadurch haben die Fachleute unter anderem Regionen ausfindig gemacht, in denen besonders viel Plastik im Meer landet. Ihr neues Rechenmodell könne helfen, den Nutzen von Maßnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung zu prüfen und Gegenmaßnahmen gezielter zu erarbeiten und einzusetzen, so Tsiaras.

(Quelle: salzburg24)

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