"Es freut mich besonders, dass wir heuer einen Schriftsteller mit dem europäischen Staatspreis für Literatur auszeichnen können, der stets Position bezieht, wenn es um aktuelle politische Herausforderungen in Polen und Europa geht, der sich stimm- und wortgewaltig für demokratische Werte wie die Medien- und Meinungsvielfalt in seiner Heimat einsetzt", so Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ).
Stasiuk wurde am 25. September 1960 in Warschau geboren. Nach einem Gefängnisaufenthalt wegen seiner Desertion vom Militärdienst veröffentlichte er 1992 sein erstes Buch "Die Mauer von Hebron", in dem er seine Erlebnisse verarbeitete. Es folgten Romane wie "Der weiße Rabe", "Die Welt hinter Dukla" oder "Hinter der Blechwand". Zuletzt erschien vor wenigen Monaten im Suhrkamp Verlag der Band "Der Osten". Laut Verlag "eine Summe seines Reisens und Schreibens - niedergelegt in einem epischen Strom, hinreißend erzählten Episoden und Epiphanien". Stasiuk schreibt auch Kritiken und Essays in großen polnischen und deutschen Tageszeitungen.
Hierzulande kennt man Stasiuk vor allem durch sein 2013 am Grazer Schauspielhaus uraufgeführtes Stück "Thalerhof", in dem er sich mit dem ehemaligen Straflager im Süden von Graz auseinandersetzte.
Anlässlich des Welttags des Buches am morgigen Samstag wurden auch fünf weitere Literaturpreisträger bekannt gegeben: Der mit 10.000 Euro dotierte "Outstanding Artist Award" für Literatur wird heuer an Angelika Reitzer verliehen, Sabine Gruber erhält den mit 15.000 Euro dotierten Österreichischen Kunstpreis für Literatur. In der Kategorie Kinder- und Jugendliteratur werden Elisabeth Steinkellner mit dem "Outstanding Artist Award" und Linda Wolfsgruber mit dem Österreichischen Kunstpreis ausgezeichnet. Der biennal vergebene Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik geht 2016 an Alfred J. Noll.
Der Österreichische Staatspreis für europäische Literatur wird für das literarische Gesamtwerk eines europäischen Autors verliehen. Zuletzt erhielten ihn der rumänische Autor Mircea Cartarescu (2015), die Russin Ljudmila Ulitzkaja (2014) und der irische Autor John Banville (2013).
(Quelle: salzburg24)