COP28

Streit um Abschlusstext: Weltklimakonferenz geht in Verlängerung

Die Konferenz zur Bewältigung und Abschwächung der Klimakrise beginnt am Donnerstag in der Wüstenmetropole Dubai und läuft laut Plan zwei Wochen lang.
Veröffentlicht: 12. Dezember 2023 08:19 Uhr
Die Weltklimakonferenz in Dubai geht in die Verlängerung: Grund dafür ist das Ringen um den Abschlusstext, der von vielen Staaten und der EU als unzureichend eingestuft wird.
SALZBURG24 (mem)

Die Weltklimakonferenz in Dubai ist am Dienstag wie erwartet in die Verlängerung gegangen. Eigentlich wollte Konferenzpräsident Sultan Al Jaber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten das Treffen der knapp 200 Staaten um 11.00 Uhr vormittags Ortszeit (08.00 Uhr MEZ) abschließen. Doch das Ringen um einen Abschlusstext ging weiter. Am Montagabend hatte Al Jaber einen Entwurf vorgelegt, den die EU und einige Staaten als enttäuschend und unzureichend eingestuft hatten.

"Der vorgelegte Entwurf wird dem Ernst der Lage nicht gerecht. Fossile Brennstoffe als Ursache der Klimakrise werden erstmals explizit erwähnt - aber die unzähligen Abschwächungen rundherum wiegen das leider deutlich auf", sagte die österreichische Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Verbesserungen würden nun eingefordert, so die Ressortchefin. "Ausreden haben wir schon genug gehört".

Weltklimakonferenz: Ausstieg aus fossilen Energien nicht in Abschlusstext

Aufreger ist, dass in dem Textentwurf der von mehr als 100 Staaten eingeforderte Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht mehr erwähnt wird - anders als in vorherigen Versionen. Gegen einen Beschluss zum Ausstieg aus den fossilen Energien hatten zuletzt etliche Länder Bedenken geäußert, darunter das ölreiche Saudi-Arabien, aber auch China, der Irak, Indien und Russland. Das UNO-Treffen mit rund 97.000 Teilnehmern hatte am 30. November begonnen.

Greenpeace: Entwurf ein "herber Rückschlag"

Aus Sicht von Greenpeace Österreich ist der Entwurf ein "herber Rückschlag", da die Option für einen klaren fossilen Ausstieg nun komplett verschwunden sei, "lediglich ein schwaches Zugeständnis zur Reduktion von fossilen Energien rund um das Jahr 2050 ist übrig geblieben". Das sei nur eine von vielen Optionen, die unter anderem auch Atomkraft oder Scheinlösungen wie Kohlenstoffspeicherung vorsehen. "Das ist nicht das bitter benötigte Signal, das wir im Kampf gegen die Klimakrise brauchen", kritisierte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich.

Der WWF Österreich bezeichnete den Entwurf zur "Globalen Bestandsaufnahme" als enttäuschend, denn es brauche eine Einigung auf ein Auslaufen aller fossilen Energieträger - "also nicht nur von Kohle, sondern auch von Öl und Gas. Das, was jetzt am Tisch liegt, ist viel zu wenig ambitioniert und sendet nicht das klare politische Signal aus, das von dieser Klimakonferenz ausgehen muss", so WWF Klimasprecher Thomas Zehetner.

(Quelle: apa)

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