Welt

Strengeres Handyverbot am Steuer beschlossen

SMS-Schreiben im Auto kostet nun 50 Euro
Veröffentlicht: 28. April 2016 22:03 Uhr
Der Nationalrat hat am Donnerstag mit großer Mehrheit ein strengeres Handyverbot am Steuer beschlossen. Das Schreiben und Lesen von SMS und Mails sowie das Surfen im Internet ist laut der Novelle des Kraftfahrgesetzes (KFG) künftig verboten, es drohen 50 Euro Strafe. Auch die Manipulation des Tachostandes wurde untersagt. Erlaubt ist in Zukunft die Benutzung von Tagfahrlicht auch am Motorrad.

Das erweiterte Handyverbot soll der Steigerung der Verkehrssicherheit dienen und bereits Ende Mai in Kraft treten. Erlaubt ist dann nur noch das Telefonieren mittels Freisprecheinrichtung und die Verwendung des Smartphones als Navigationssystem, wenn es im Wageninnern befestigt ist. Dagegen stimmten nur die Grünen, ihnen geht das Verbot nicht weit genug.

Weitere Beschlüsse im Nationalrat

Beschlossen wurden am Donnerstag zum Abschluss der Plenarwoche auch die neuen Regeln zum Amtsverlust straffälliger Politiker. Verabschiedet wurde zudem das Basiskonto für sozial Bedürftige und ein neues Lkw-Mautsystem. Die nächste reguläre Plenarsitzung findet - wenige Tage vor der Bundespräsidenten-Stichwahl - am 18. Mai statt.

Die Regelung über den Amtsverlust wurde in zwei Richtungen verschärft: Erstens droht ab 1. Jänner 2017 bereits der Amtsverlust bei einer Verurteilung zu mehr als sechs Monaten unbedingt bzw. zwölf Monaten bedingt - statt bisher zwölf Monate und zwei Jahren. Zweitens gilt dies nicht mehr nur für Nationalrats- und EU-Abgeordnete, sondern auch für alle Mitglieder der Bundes- und Landesregierungen, Landtagsabgeordnete, Volksanwälte und den Rechnungshofpräsidenten.

Debattiert war das Gesetz bereits am Mittwoch worden. Grüne und NEOS signalisierten Ablehnung und stimmten im Endeffekt auch wirklich dagegen. Der Beschluss in Dritter Lesung konnte erst 24 Stunden nach der Debatte stattfinden, weil mit der Novelle auch in die Geschäftsordnung des Nationalrates eingegriffen wurde.

Zuvor wurde mit dem Beschluss des Verbraucherzahlungskontogesetzes (VZKG) das Basiskonto für sozial Bedürftige auf den Weg gebracht. Ab Mitte September haben demnach auch jene Recht auf ein Konto, die bisher wegen Überschuldung, mangelndem Einkommen oder Wohnungslosigkeit keines hatten. Die Banken dürfen für das Basiskonto maximal 80 Euro berechnen, besonders bedürftige Menschen werden nur 40 Euro bezahlen müssen. Es stimmten alle Fraktionen mit Ausnahme der NEOS zu.

Bei der Lkw-Maut werden mit 1. Jänner 2017 Zuschläge für den Lärm- und Schadstoffausstoß eingeführt. Das bisherige Bonus-Malus System entlang der EURO-Klassen wird durch einen Basistarif ersetzt, auf den die externen Kosten aufgerechnet werden. Neben den Koalitionsfraktionen stimmte auch das Team Stronach für die Reform.

Einstimmig abgelehnt wurde das Ersuchen des Wiener Straflandesgerichts nach Aufhebung der Immunität des Grünen Abgeordneten Wolfgang Zinggl. Es ging einmal mehr um die Auseinandersetzung mit dem früheren Chef der Wiener Kunsthalle, Gerald Matt. Der Vorwurf lautete auf üble Nachrede.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

16.05.2025
Wieder mehr Kernenergie

Belgien macht Atomausstieg rückgängig

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken