Welt

Südafrikanische Schule unter Rassismusverdacht

Veröffentlicht: 29. August 2016 18:22 Uhr
Eine Mädchenschule in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria steht wegen strenger Vorschriften für die Frisuren ihrer Schülerinnen unter Rassismus-Verdacht. Die Mädchen an der Pretoria High School for Girls beklagten, die Schulleitung habe sie gezwungen, krauses Haar mit Chemikalien zu glätten. Offen getragene Afro-Haare seien an der Schule als unordentlich verpönt.

Am Wochenende protestierten Schülerinnen mit Afro- und Flechtfrisuren vor der Schule gegen Diskriminierung. Politiker bekundeten am Montag ihr Entsetzen. "Meine Tochter hat einen Afro. Würde sie an der Mädchenschule von Pretoria aufgenommen werden?", schrieb der Vorsitzende der Oppositionspartei Democratic Alilance, Mmusi Maimane, im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Der Bildungsminister der Provinz Gauteng, Panyanza Lesufi, besuchte am Montag die staatliche Schule, um mit Lehrern und Schülerinnen zu sprechen. Er wolle verhindern, dass die Lage außer Kontrolle gerate, sagte er vor Journalisten. Auf Facebook erhielt eine am Freitag gestartete Petition gegen die Vorschriften der Schule bis zum Montag mehr als 10.000 Unterstützer.

Auch mehr als 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ist Rassismus in Südafrika noch weit verbreitet. Das prestigeträchtige Mädchen-Gymnasium in Pretoria hatte bis zum Ende der Apartheid 1994 nur weiße Schülerinnen aufgenommen, inzwischen besuchen aber auch Schwarze die Schule. In sozialen Netzwerken beklagten einige schwarze Schülerinnen neben den Frisuren-Regeln, dass sie an der Schule nicht in ihren Volkssprachen miteinander reden dürften.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken