Konflikt mit Türkei

Syrische Armee marschiert in Manbij ein

Syrische Kurden fürchten türkische Militäroffensive
Veröffentlicht: 28. Dezember 2018 15:35 Uhr
Vor einer drohenden Offensive der Türkei im Norden Syriens ist die syrische Armee am Freitag in die nördliche Stadt Manbij einmarschiert. Die syrische Nationalflagge sei in Manbij gehisst worden, teilte ein Armeesprecher im Staatsfernsehen mit. Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass sich syrische Streitkräfte in der 30 Kilometer von der türkischen Grenze entfernten Stadt befinden.

Man garantiere "volle Sicherheit für alle syrischen Bürger und andere, die sich in der Region aufhalten", so die syrische Armee. Die Truppen kämen ihrer Verpflichtung nach, die staatliche Souveränität auf dem gesamten syrischen Staatsgebiet sicherzustellen, erklärte das Generalkommando der Armee.

Kurden baten Assad um Beistand

Die Ankündigung erfolgte kurz, nachdem die syrischen Kurden den syrischen Machthaber Bashar al-Assad um Beistand gegen die Türkei gebeten hatten. "Wir laden die syrischen Regierungstruppen ein, die Kontrolle über die Gebiete zu übernehmen, die wir ihnen entzogen haben, insbesondere von Manbij, und diese Gebiete gegen eine türkische Invasion zu verteidigen", hieß es in einer Erklärung der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).

YPG rechnet mit baldiger Militäroffensive

Die YPG rechnen mit dem baldigen Beginn einer türkischen Militäroffensive. Die türkische Armee verstärkte zuletzt ihre Truppenpräsenz an der syrischen Grenze. Von Ankara unterstützte syrische Rebellengruppen schickten ihrerseits am Montag zusätzliche Kämpfer der Rebellengruppe Nationale Armee nach Manbij. Damit droht ein Aufeinandertreffen mit Truppen von Präsident Assad. Die Konvois bewegten sich zusammen mit den türkischen Streitkräften auf die Frontlinien in Manbij zu, in "voller Bereitschaft, militärische Operationen zur Befreiung der Stadt zu starten".

Das türkische Verteidigungsministerium erklärte, die syrischen Kurden hätten "nicht das Recht", sich Beistand aus Damaskus zu holen. Syriens Verbündeter Russland hingegen, das Assad im September 2015 um militärischen Beistand gebeten hatte, begrüßte den Vorstoß der syrischen Armee. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, der Vormarsch trage zur "Stabilisierung der Lage" bei.

Russland will Syrien-Gipfel

Anfang Jänner will Russland einen weiteren Syrien-Gipfel mit den Präsidenten des Iran und der Türkei einberufen. Sein Land sei an der Reihe, ein solches Treffen zu organisieren, sagte der russische Vize-Außenminister Michail Bogdanow laut der Nachrichtenagentur Interfax.

(APA)

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

25.09.2025
Kultserie

"Baywatch" bekommt Neuauflage

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken