US-Wahl 2024

Tech-Milliardär Elon Musk für Trumps Kabinett im Gespräch

Trump könnte seinen Unterstützer Elon Musk ins Kabinett holen. Gespräche dazu laufen bereits. 
Veröffentlicht: 07. November 2024 17:56 Uhr
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat einen "friedlichen und geordneten" Übergang der Amtsgeschäfte auf seinen Nachfolger Donald Trump zugesichert. Indes ist Trump bereits auf der Suche nach neuen Regierungsmitgliedern. Im Gespräch für sein Kabinett ist sein Verbündeter und Tech-Milliardär Elon Musk.

Nach dem Wahlsieg laufen US-Medienberichten zufolge hinter den Kulissen bereits Sondierungsgespräche für Trumps neue Regierung. Wie Trumps Wahlkampagne berichtete, gratulierte Biden Trump zum Wahlsieg und lud ihn ins Weiße Haus ein. Trump habe die Einladung angenommen. Das Treffen solle "bald" stattfinden, teilte ein Sprecher des Republikaners mit. Der designierte Präsident schätze Bidens Anruf.

Trump hatte das Weiße Haus mit einem überwältigenden Sieg zurückerobert. Trump (78) gewann die Wahl am Dienstag nach einem polarisierenden Wahlkampf, der von zwei Attentaten auf ihn und einem späten Einstieg von Kamala Harris in das Rennen nach dem überraschenden Rückzug von Biden als demokratischen Präsidentschaftskandidaten geprägt war.

Trump hat gut zwei Monate Zeit, um seinen Amtsantritt vorzubereiten. Medienberichten zufolge wollen der 78-Jährige und seine Verbündeten im US-Kongress in kurzer Zeit möglichst viel von ihrem Programm durchdrücken. Auch die Justiz dürfte Trump dabei kaum noch in die Quere kommen: Sonderermittler Jack Smith prüfe die Einstellung zweier laufender Verfahren nach Bundesrecht gegen Trump, berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend.

Trump-Verbündete wie Musk könnten Posten bekommen

Mit Spannung wurde erwartet, wen Trump in seine Regierung holen wird. Es kursieren diverse Namen von schrillen Trump-Verbündeten, die wichtige Posten übernehmen könnten - darunter der Tech-Milliardär Elon Musk, der umstrittene Ex-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, sowie der Impfgegner und zeitweilige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy. Auch der republikanische Senator Marco Rubio soll als neuer Außenminister im Gespräch sein. Trumps loyaler früherer Chefdiplomat Mike Pompeo soll für das Verteidigungsressort im Gespräch sein.

Die demokratische Kandidatin und US-Vizepräsidentin räumte am Mittwochnachmittag öffentlich ihre Niederlage ein. "Wir müssen das Ergebnis dieser Wahl akzeptieren", sagte Harris bei einem Auftritt vor Anhängern in der Hauptstadt Washington. "Das Ergebnis dieser Wahl ist nicht das, was wir wollten, nicht das, wofür wir gekämpft haben, nicht das, wofür wir gestimmt haben." In einer Rede an ihrer Alma Mater, der Howard University, versprach sie, eine friedliche Machtübergabe sicherzustellen.

Biden gratuliert Trump und will ordentlich übergeben

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat einen "friedlichen und geordneten" Übergang der Amtsgeschäfte auf seinen Nachfolger Donald Trump zugesichert. In seiner Reaktion auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl sagte Biden am Donnerstag in Washington, es sei notwendig, die äußert hart geführte politische Auseinandersetzung in der US-Politik zu beruhigen. "Ich hoffe, dass wir, egal wen Sie gewählt haben, einander nicht als Gegner, sondern als amerikanische Mitbürger betrachten können. Senken Sie die Temperatur", sagte Biden in seiner Ansprache an die Nation aus dem Weißen Haus.

Neben Harris und Biden gratulierte am Mittwoch auch der frühere US-Präsident Barack Obama dem Wahlsieger. "Es ist ganz offensichtlich nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft haben", schrieben er und seine Frau Michelle in einer Stellungnahme. Aber in einer Demokratie gehe es auch darum, eingestehen zu können, "dass unsere Ansichten sich nicht immer durchsetzen".

Proteste gegen Wahl in Chicago

Mindestens 200 Menschen versammelten sich vor dem Trump Hotel und Tower in Chicago, um gegen seine Wahl zu protestieren. Auf einem Transparent war zu lesen: "Trump raus!". Die Demonstranten forderten auch ein Ende des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen, wie Bilder in den sozialen Medien zeigten.

Trumps Sieg unterstreicht, wie unzufrieden die Amerikaner mit der Wirtschaft, der Grenzsicherheit und der Ausrichtung des Landes sind. Das Ergebnis widersprach auch Umfragen, die ein knappes Rennen vorausgesagt hatten. Trump setzte sich in mindestens fünf der sieben umkämpften Swing States durch und erreichte damit die für die Präsidentschaft erforderliche Zahl von 270 Stimmen im Wahlmännerkollegium. In den beiden verbleibenden US-Staaten Arizona und Nevada, wo die Stimmen noch ausgezählt wurden, lag er ebenfalls in Führung. Bei seinem dritten Antreten erhielt Trump zudem erstmals auch eine deutliche Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen. 2016 hatte er seinen Sieg nur den Eigenheiten des Wahlsystems zu verdanken, das Wählern in einer Handvoll Swing States entscheidenden Einfluss auf das Endergebnis gibt.

Trumps Republikaner sicherten sich außerdem bei der parallelen Kongressauswahl außerdem die Mehrheit im Senat - und voraussichtlich sogar im Repräsentantenhaus. Damit und mit dem konservativ besetzten Supreme Court im Rücken würde er über eine Machtfülle verfügen, die lange kein US-Präsident mehr innehatte.

Auszählung in einzelnen Staaten läuft noch

Die Wahl muss in den einzelnen Staaten noch bis zu den letzten Stimmen ausgezählt und bestätigt werden. Bis zum 11. Dezember muss das offizielle Ergebnis feststehen. Am 17. Dezember kommen dann die Wahlleute in den Bundesstaaten zur Abstimmung zusammen. Am 3. Jänner tagt der neu gewählte Kongress zum ersten Mal, drei Tage später bestätigen Repräsentantenhaus und Senat das Wahlergebnis formal. Den Vorsitz in dieser Sitzung übernimmt die amtierende Vizepräsidentin und geschlagene demokratische Präsidentschaftskandidatin Harris. Nach der Wahl 2020 war es bei dieser Sitzung zum Sturm auf das Kapitol durch Trumps Anhänger gekommen. Am 20. Jänner steht schließlich die offizielle Machtübergabe an: Der neue Präsident wird in einer feierlichen Zeremonie am Kapitol angelobt. Trump war der Angelobung seines Nachfolgers Biden als erster Ex-Präsident seit eineinhalb Jahrhunderten ferngeblieben.

(Quelle: apa)

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