Die Staatsanwaltschaft stuft einen der Verhafteten als Täter oder Mittäter einer Terrorgruppe ein. Nach Medienberichten ist damit Mohamed K. gemeint. Die zweite Person gilt als Drahtzieher und soll islamistische Komplizen für Terrorakte angeworben haben. Laut der Zeitung "La Dernière Heure" handelt es sich dabei um den 30-jährigen Said S.
Beide Männer kommen nach Medienberichten aus dem Brüsseler Stadtteil Anderlecht und sind Mitglieder des Brüsseler Motorrad-Clubs "Kamikaze Riders", dessen Anhänger in sozialen Netzwerken zum Teil mit antisemitischen Parolen aufgefallen sind. Said S. soll der Chef des Clubs sein. Laut dem Rundfunksender RTBF ist er als radikaler Prediger bekannt. Die zwei Männer wurden bei Polizeiaktionen am Sonntag und Montag festgenommen.
Bei einem der Verhafteten wurden laut RTBF Propagandamaterial der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie Ausrüstungsgegenstände für das Kampfspiel "Airsoft" gefunden. Dabei treten die Spieler mit nachgemachten Waffen und Plastikkugeln gegeneinander an. RTBF mutmaßte, dass es sich in diesem Fall um Übungsmaterial für reale Anschläge gehandelt haben könnte.
Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren während der Feierlichkeiten zum Jahresende Anschläge an mehreren "symbolträchtigen Orten" Brüssels geplant. Bei den Hausdurchsuchungen am Sonntag und Montag wurden aber weder Waffen noch Sprengstoff gefunden. Einen Zusammenhang zu den Pariser Terroranschlägen vom 13. November mit 130 Todesopfern gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.
Ob die Gefahr von Anschlägen in der Silvesternacht nach den Polizeiaktionen abgewendet ist, blieb zunächst unklar. Bürgermeister Yvan Mayeur wollte am Mittwochabend auf Grundlage einer neuen Bedrohungsanalyse entscheiden, ob das Brüsseler Feuerwerk stattfinden kann.
(Quelle: salzburg24)