Welt

Tesla verfehlt Produktionsziel und verwirrt Börsianer

Elon Musks Aprilscherz kam nicht so toll an
Veröffentlicht: 03. April 2018 14:37 Uhr
Der US-Elektroautobauer Tesla stellt die Geduld der Anleger auf die Probe. Das Unternehmen aus dem Silicon Valley läuft nicht nur seinen selbst gesteckten Produktionszielen hinterher, Firmenchef Elon Musk hat Börsianer auch noch mit einem Aprilscherz verwirrt. "Die Negativ-Meldungen häufen sich", sagte Frank Schwope von der NordLB. "Manch einer versteht das vielleicht nicht als Witz."

Musk hatte auf Twitter gescherzt, Tesla müsse trotz intensiver Bemühungen, inklusive eines letzten, verzweifelten Massenverkaufs von Ostereiern, leider mitteilen, dass die Firma pleite sei. "So bankrott, du kannst es nicht glauben", hieß es in dem Tweet.

Musks Äußerung zur Unzeit

Experten reagierten mit Unverständnis: "Der Aprilscherz kommt zu einer Zeit, in der der ganze Technologiesektor unter Druck ist", sagte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Hoch bewertete Unternehmen würden inzwischen kritischer angesehen. Insofern komme Musks Äußerung zur Unzeit. "Viele werden sich die Frage stellen: Kann das alles so aufgehen? Ist die Zukunft überhaupt so berauschend, wie wir sie uns eine Zeit lang ausgemalt haben?"

Tesla hatte zuletzt mit einer Serie von Negativ-Nachrichten von sich reden gemacht, darunter war auch eine große Rückrufaktion beim Flaggschiff Model S. Nun hieß es in mehreren Branchenblogs, Tesla habe sein Produktionsziel für das Model 3 verfehlt. Sie zitierten aus einer E-Mail von Unternehmenschef Musk an Mitarbeiter des Konzerns, wonach kürzlich die Marke von 2.000 Fahrzeugen in der Woche übertroffen worden sei. Eigentlich hatte Tesla angestrebt, dass bis Ende März 2.500 Autos vom Typ Model 3 wöchentlich vom Band laufen. Allerdings wäre die in den Blogs genannte Zahl immer noch deutlich besser als die des Schlussquartals 2017, als im gesamten Zeitraum 2.425 Model-3-Autos hergestellt wurden.

Wirbel um Tesla Model 3

Das Model 3 gilt unter Experten als Schlüsselprodukt für die langfristige Profitabilität von Tesla. Mit dem Wagen will Musk den Sprung zu einem Massenhersteller schaffen. Das Model 3 ist deutlich günstiger als etwa der Oberklassewagen Model S.

Tesla-Chef Musk will sich jetzt persönlich um die Fortschritte bei der Produktion des Model 3 kümmern. Er wolle derzeit nicht alleine Produktionschef Doug Field die Aufsicht überlassen. "Jetzt heißt es aufteilen und erobern", schrieb der 46-jährige Konzernchef bei Twitter. Dazu werde er auch wieder sein Schlaflager in der Tesla-Fabrik aufschlagen. "Das Auto-Geschäft ist die Hölle", so Musk.

Zuvor hatte das Silicon-Valley-Portal "The Information" darüber berichtet, dass Musk die Kontrolle über die bisher unbefriedigend verlaufende Produktion des ersten Tesla-Modells für einen größeren Käuferkreis übernommen habe. Tesla macht gerade schwer zu schaffen, dass die Produktion des Model 3 immer wieder durch Pannen zurückgeworfen wird und dadurch deutlich langsamer anläuft als geplant.

(APA/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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