Welt

Theater an der Wien: Zehnjähriges Jubiläum mit Jose Carreras

Carreras sieht sein Engagement in Wien als Geschenk
Veröffentlicht: 22. September 2015 14:18 Uhr
Zum zehnjährigen Jubiläum als Opernhaus stellt sich für das Theater an der Wien ein ganz besonderer Gratulant ein: Startenor Jose Carreras wird kommenden Juli in "El Juez" von Christian Kolonovits zu erleben sein - und sieht sich dabei selbst als Beschenkter. "Ich bin sehr dankbar für dieses wunderbare Geschenk, das Sie mir machen", meinte er am Dienstag gegenüber der Leitung des Hauses.

Diese ist über das Engagement des spanischen Künstlers naturgemäß sehr erfreut. "Es ist eine großartige Gelegenheit, dass er zum Jubiläum wieder in einer Oper in Wien zu hören sein wird", unterstrich Intendant Roland Geyer im Rahmen einer Pressekonferenz. "Für diese abendfüllende Oper schlägt sein Herz ganz besonders. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, eine gesellschaftspolitische Aussage zu treffen." Dementsprechend sei "El Juez", das sich mit verschwundenen Kindern während der Franco-Diktatur in Spanien auseinandersetzt, eine passende Ergänzung zur grundsätzlichen Ausrichtung des Hauses.

Vorschusslorbeeren gab es auch von Carreras: "Ich verehre dieses Theater, es ist ein wunderbares Haus." Es wird nach Bilbao, Erl und St. Petersburg die vierte Station von "El Juez" sein. Die Aufführungen am 2. und 5. Juli 2016 bestreiten neben Carreras in der Titelrolle des Richters Federico Ribas das Ensemble der Uraufführung sowie das ORF Radio-Symphonieorchester und der Arnold Schoenberg Chor. Für die musikalische Leitung zeichnet David Gimenez verantwortlich, inszenieren wird Emilio Sagi. "Es geht um eine dunkle und schwierige Zeit in der spanischen Geschichte, und leider war ich Zeuge davon", zeigte sich Carreras persönlich betroffen von der inhaltlichen Komponente.

Geyer sowie VBW-Generaldirektor Thomas Drozda, Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (beide SPÖ) nutzten die Präsentation von "El Juez" auch, um die "Erfolgsgeschichte" des Theater an der Wien zu würdigen. Während Häupl sich "sehr angetan und ein bisschen stolz" von der Entwicklung des Stagione-Betriebs zeigte und die "Bandbreite und Diversität" als Stärken hervorhob, erinnerte Mailath-Pokorny auch an die kritischen Stimmen vor der Neuausrichtung 2006. "Wir wollten aber andere Proben- und Produktionsbedingungen schaffen." Heute könne man diesbezüglich ein mehr als positives Resümee ziehen: "Der Erfolg hat uns recht gegeben."

Die eigentlichen Galaproduktionen zur Zehn-Jahres-Feier stehen darüber hinaus im Jänner an: Wie schon bekannt, wird es zwei konzertante Produktionen der von Geyer als "Hausgötter" genannten Beethoven ("Fidelio" unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt am 17. Jänner) und Mozart ("Idomeneo" unter der Leitung von Rene Jacobs am 22. Jänner) geben, außerdem steht eine prominent besetzte "Dreigroschenoper" (Premiere: 13. Jänner) an. In einer Inszenierung von Keith Warner werden darin u.a. Tobias Moretti, Florian Boesch, Angelika Kirchschlager und Anne Sofie von Otter zu erleben sein.

Dass Jose Carreras von der Opernbühne nach wie vor nicht genug hat, zeigte auch eine abschließende Bemerkung des spanischen Tenors hinsichtlich weiterer Stationen von "El Juez": "Später, wer weiß das schon, werden wir die Oper wohl woanders zeigen", meinte der 68-Jährige verschmitzt.

(Quelle: salzburg24)

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