Das Sturmtief sorgte in Deutschland für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Im Bahnverkehr kam es nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) in mehreren Bundesländern praktisch flächendeckend zu großen Verspätungen und Zugausfällen. In Bayern wurde nahezu der komplette IC- und ICE-Verkehr von und nach München eingestellt.
Die Haupthalle des Münchner Hauptbahnhofs wurde geräumt. Auch die S-Bahn stellte in der bayerischen Hauptstadt vorübergehend den Betrieb ein. Die Maßnahme wurde aus Sicherheitsgründen getroffen. Grund für die großräumigen Probleme im deutschen Bahnverkehr waren Beschädigungen an den Oberleitungen durch umgestürzte Bäume. Deutschlandweit waren Feuerwehren, Bautrupps der Gemeinden und Polizei im Dauersatz wegen umgestürzter Bäume und anderer Sturmschäden. Von Schleswig-Holstein über Hessen bis nach Baden-Württemberg meldeten die Behörden kurzzeitig unpassierbare Straßen, umgestürzte Verkehrsschilder und umherfliegende Planen. Auf Autobahnen kippten mehrere Lastwagen oder Anhänger wegen des Windes um.
"Es dürfte einer der schwersten Stürme der vergangenen Jahre werden", sagte Peter Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DW). Es sei damit zu rechnen, dass "Niklas" das Orkantief "Xaver" vom Dezember 2013 übertreffe. "In einigen Regionen werden auch Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Stundenkilometer erwartet", sagte Hartmann. Im Gebirge rechne man sogar mit bis zu 160, auf der Zugspitze seien schon mehr als 190 km/h gemessen worden. "Niklas" erreichte in der Früh die Nordseeküste und Westdeutschland und wird weiter nach Polen ziehen. Auch in den Niederlanden behinderte der Sturm den Flug- und Schiffsverkehr. Im Hafen Rotterdam mussten zwei Container-Terminals geschlossen werden.
Am Frankfurter Flughafen verzögerten sich Starts und Landungen. Über 140 Verbindungen mussten bis zum Dienstagabend gestrichen werden. Betroffen waren vor allem innerdeutsche und europäische Flüge. Wegen des starken Seitenwinds wurde zudem eine Landebahn geschlossen. Der Münchner Flughafen meldete zunächst keine direkten Einschränkungen.
Heftige Sturmwinde bereiteten auch in der Schweiz Probleme. Eine Person verlor in Andelfingen im Sturm ihr Leben, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich am Abend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte eine entsprechende Meldung des Schweizer Fernsehens. Details zum Unglück waren vorerst nicht bekannt.
(Quelle: salzburg24)