Welt

Tote und Verletzte bei Angriff auf Pilger-Bus in Ägypten

Veröffentlicht: 02. November 2018 18:33 Uhr
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Angriff auf einen Bus in Ägypten bekannt, bei dem mindestens sieben koptische Christen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. Der Bus sei auf der Rückfahrt vom koptischen Kloster St. Samuel, 260 Kilometer südlich von Kairo, gewesen, sagte der Erzbischof von Minya, Anba Makarious, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Der Erzbischof sprach von 14 Toten und 14 Verletzten, während die amtliche Nachrichtenagentur MENA die Zahl der Verletzten mit sieben bezifferte. Der Angriff fand nahe der Stelle statt, wo 28 Christen im Mai 2017 von islamistischen Extremisten bei einem ähnlichen Anschlag getötet worden waren. Die Extremistenmiliz IS reklamierte die Tat für sich. In dem über ihr Internet-Sprachrohr Amaq verbreiteten Bekenntnis fehlt allerdings ein Beleg dafür.

Behörden zufolge handelte es sich um den schwersten Anschlag auf die koptische Minderheit seit über einem Jahr. Dem IS nahestehende Kämpfer greifen immer wieder Christen an. Präsident Abdel Fattah al-Sisi bezeichnete die Anschlagsopfer als Märtyrer und betonte seine Entschlossenheit zur Bekämpfung militanter Gruppen. "Ich bekräftige unsere Entschlossenheit, den dunklen Terrorismus zu bekämpfen und die Täter zu verfolgen", erklärte er via Twitter. Ägypten hat den Kampf gegen islamistische Kämpfer als prioritär zur Herstellung der Sicherheit nach Jahren der Unruhen bezeichnet.

Ägyptens koptische christliche Minderheit, die Schätzungen zufolge zehn Prozent der Bevölkerung ausmacht, sind in Ägypten ein häufiges Ziel von Angriffen und Verfolgungen.

Eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini äußerte sich bestürzt angesichts des neuerlichen Zwischenfalls. Der Angriff sei eine starke Erinnerung an die Sicherheitsherausforderungen in Ägypten. Der Anschlag ereignete sich einen Tag vor der Eröffnung eines internationalen Jugendforums auf der Sinai-Halbinsel im Norden Ägyptens.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi ist die Sicherheitslage in Ägypten fragil. Immer wieder kommt es zu Anschlägen. Häufig sind Sicherheitskräfte oder Kopten das Ziel. Nach Schätzungen sind rund zehn Prozent der etwa 100 Millionen Ägypter Christen.

(APA/dpa/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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