Vor allem die mit Abstand wichtigste Urlaubergruppe, die Deutschen, blieben Österreich treu. Gut 25 Millionen Nächtigungen in gewerblichen und privaten Unterkünften entfielen der Erhebung zufolge auf deutsche Urlauber (plus 0,4 Prozent). Das entspricht einem Anteil von 36 Prozent. Starke Nächtigungszuwächse gab es bei den Feriengästen aus den Niederlanden (plus 3,7 Millionen oder 2,7 Prozent), der Schweiz (plus 2,7 Millionen oder 5,7 Prozent), Italien (plus 1,8 Millionen oder 5 Prozent), Großbritannien (plus 1,3 Millionen oder 6,7 Prozent), Tschechien (plus 11,3 Prozent) und den USA (plus 13,3 Prozent). Rückläufig entwickelten sich die Nächtigungszahlen kleinerer Urlaubergruppen wie jene der Belgier (minus 2 Prozent), der Franzosen (minus 1,9 Prozent) und - besonders massiv - der Russen (minus 27,8 Prozent).
Einen neuen Rekord stellte Österreich heuer bei der Zahl der Sommergäste auf - die Zahl der Ankünfte erhöhte sich im "Jahrhunderthitzesommer" gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent auf 21,85 Millionen - das waren um fast 1,3 Millionen Touristen mehr als 2014. Es kamen vor allem mehr Ausländer (plus 7,5 Prozent), aber auch mehr Urlauber aus Österreich (plus 3,9 Prozent).
Mehr als die Hälfte aller Übernachtungen im Sommerhalbjahr erfolgten in den Hauptferienmonaten Juli und August, in denen ein Anstieg von 4,5 Prozent gegenüber den beiden Vorjahresmonaten verzeichnet wurde. Aber auch in der Nebensaison gab es Zuwächse - ein Plus von 2,4 Prozent in den Monaten Mai/Juni und von 1,7 Prozent im Zeitraum September/Oktober. Der Oktober lief wegen des Wetters etwas schlechter als im Vorjahr, konnte aber die strahlende Gesamtbilanz des Sommerhalbjahres nicht mehr trüben: In dem Monat kamen rund 2,6 Millionen Urlauber - um 28.400 weniger als vor einem Jahr (minus 1,1 Prozent); die Zahl der Nächtigungen sank um 194.000 auf 6,9 Millionen (minus 2,7 Prozent).
Insgesamt betrachtet liegt die Zahl der Nächtigungen im bisherigen Kalenderjahr - zwischen Jänner und Oktober - mit einem Plus von 3,4 Millionen oder 2,9 Prozent auf 120,10 Millionen nur knapp unter dem bisherigen Spitzenwert von 1992 (120,38 Millionen). Auf das bisher höchste Niveau stieg dafür die Zahl der Urlauber: Die Ankünfte erhöhten sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,5 Prozent auf 34,5 Millionen. Aus dem Ausland kamen 23,5 Millionen Touristen (plus 6,4 Prozent), aus Österreich rund 11 Millionen (plus 3,5 Prozent).
Der kräftige Nächtigungszuwachs in der heurigen Sommersaison sei auch "eine gute Nachricht für den gesamten Wirtschaftsstandort", weil der Tourismus einen wichtigen Stimmungsfaktor darstelle, teilte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) in Reaktion auf die Sommerbilanz mit. Mitterlehner erwartet auch eine "erfolgreiche Wintersaison".
"Wie auf Bestellung ist auch der Schnee zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen", so der Minister. Um die internationale Vermarktung weiter zu stärken, erhalte die nationale Tourismusmarketingorganisation Österreich Werbung ein Zusatzbudget von 4 Mio. Euro. Zusätzliche Märkte und Gästeschichten sollen für das Urlaubsland Österreich begeistert werden.
Mit der Förderung von Investitionen will der Minister den Angaben zufolge mehr Wachstum und Arbeitsplätze in der Branche sichern. Das Ministerium unterstütze Klein- und Mittelbetriebe mit "besonders zinsgünstigen Finanzierungsangeboten". 2016 seien für Tourismusunternehmen rund 200 Mio. Euro an Kreditmitteln und rund 60 Mio. Euro an Haftungen abrufbar.
(Quelle: salzburg24)