Die Prozession mit dem neuen König Charles III. verließ am Mittwochnachmittag pünktlich um kurz vor 15.30 MESZ das Königshaus. In dem Geleitzug laufen auch Charles' Söhne Prinz William und Prinz Harry mit, genauso wie seine Geschwister Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward. Nach knapp 40 Minuten soll der Zug die Westminster Hall erreichen. Vier Tage lang hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, in Westminster Hall 23 Stunden täglich Abschied von der verstorbenen Regentin zu nehmen. Stunden davor bildeten sich erste Warteschlangen.
Tausende wollen Queen Elizabeth II. verabschieden
In dem ältesten Teil des Parlaments wird der geschlossene und mit der royalen Standarte bedeckte Sarg der Queen dann aufgebahrt. Schon Stunden vorher strömten Tausende Trauernde und Schaulustige ins Zentrum der britischen Hauptstadt, um einen Blick auf die Prozession zu erhaschen. In der Innenstadt waren zahlreiche Sicherheitskräfte im Einsatz. Trotz Regens harrten bereits in der Nacht viele Leute am Ufer der Themse aus, um sich einen Platz in der Warteschlange für die Totenwache zu sichern.
Das Staatsbegräbnis für die Queen findet am kommenden Montag statt. Dazu werden Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger in London erwartet. Als große Ehre gilt, dass Japans Kaiser Naruhito und seine Gemahlin, Kaiserin Masako, anreisen werden. Japanische Monarchen nehmen traditionell eigentlich nicht an Bestattungen teil, weder im eigenen Land noch im Ausland. Dass Kaiser Naruhito dennoch kommt, sei Ausdruck der tiefen Verbundenheit zwischen der königlichen und der kaiserlichen Familie, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.
Erwartet werden zudem Bundespräsident Alexander Van der Bellen, US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Vertreter aus Russland und Belarus sind nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA unerwünscht. Auch Österreichs Flaggen sind zum Queen-Begräbnis auf halbmast.
Die Beziehungen zwischen den Brüdern William und Harry gelten als schwer belastet. Harry und Meghan haben der königlichen Familie in mehreren Interviews schwere Vorwürfe gemacht. Lediglich die Queen nahmen sie von den Anschuldigungen aus. Mit dem Amtsantritt von Vater Charles als König besteht nun neue Hoffnung auf Versöhnung. In seiner ersten Rede an die Nation betonte der neue Monarch seine Liebe zu Harry und Meghan. Zuletzt zeigte sich das Paar, das seit längerem mit seinen Kindern Archie und Lilibet in Kalifornien lebt, demonstrativ gemeinsam mit William und Kate am Schloss Windsor. In einer Mitteilung kündigte der Herzog von Sussex, wie Harrys offizieller Titel lautet, zudem an, seinen Vater als König zu ehren.
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(Quelle: apa)