"Weckruf"

Trumps Wahlsieg: Worauf muss sich Europas Wirtschaft einstellen?

Veröffentlicht: 06. November 2024 11:09 Uhr
Trumps Wahlsieg dürfte auch auf die europäische Wirtschaft starke Auswirkungen haben: Die deutschen Industrien sind besorgt über Trumps Pläne für neue Zölle auf Importe.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert Berlin und Brüssel nach dem sich abzeichnenden Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl zum Handeln auf. „Das klare Ergebnis der US-Wahlen ist ein Weckruf für Deutschland und Europa“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Mittwoch. „Wir müssen die vorhandenen Strategien zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, Verteidigungsfähigkeit und für den Umgang mit China mit deutlich mehr Tempo weiterentwickeln.“

Sorge vor neuen Zöllen nach US-Wahl

Die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abstieg beeinflusse Wahlentscheidungen wesentlich. „Die transatlantischen Beziehungen stehen vor einem Epochenwechsel“, warnte Russwurm. „Zu befürchten ist, dass der Ton rauer, der protektionistische Kurs konsequent fortgeführt werden wird.“ Trumps im Wahlkampf geäußerte Pläne zu zahlreichen neuen Zöllen besorgten die deutsche Industrie. Flächendeckende Zölle von 10 oder gar 20 Prozent auf alle Importe und von 60 Prozent auf Einfuhren aus China würden nicht nur Deutschland und der EU, sondern auch der US-Wirtschaft schwer schaden.

Die EU-Kommission habe aber Optionen, wie sie entschlossen auf neue Zölle reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten könnte. Zugleich müsse Europa Flexibilität und Offenheit für ausgewogene Kompromisse zeigen und den USA Vorschläge unterbreiten, wie beidseitige Zölle vermieden werden könnten und stattdessen die Zusammenarbeit zum beiderseitigen Nutzen vertieft werden könne. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass erfolgreiche Vereinbarungen und Abkommen mit Trump möglich sind“, sagte Russwurm.

Die wirtschaftlichen Verflechtungen über den Atlantik seien in den vergangenen Jahren enger geworden. Es gebe großes Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit, etwa bei Regulierungsfragen und technischen Standards oder auch bei der Resilienz von Lieferketten. „Auch die US-Wirtschaft profitiert von reibungslosen Wirtschaftsbeziehungen mit Deutschland und der EU“, sagte der BDI-Präsident.

(Quelle: apa)

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