"Der Islamische Staat, der Terrorismus und die ungesteuerte Immigration stellen für Europa eine größere Bedrohung als der Konflikt oder Kalte Krieg mit Russland dar", erklärte Babis. In den Flüchtlingslagern, die nach Absprache mit den betroffenen Ländern als eine Art Enklaven errichtet werden sollten, würde man sich um die Immigranten kümmern und ihre Asylanträge bearbeiten, so der Chef der populistischen Bewegung ANO. Das Ziel müsse eine regulierte Immigration sein, so der Minister.
Auch der sozialdemokratische Premier Bohuslav Sobotka unterstützt die Idee. Er betonte, er habe die Schaffung derartiger Einrichtungen schon seit mehreren Monaten vorgeschlagen. Einig sei er sich dabei etwa mit dem britischen Premierminister David Cameron. Auch innerhalb der Visegrad-Gruppe (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen) herrsche Einigkeit in dieser Frage, so Sobotka.
Obwohl die Stimmung gegen Migranten im Land wächst, gehört Tschechien zu jenen EU-Ländern, die im Verhältnis zu anderen Staaten weniger von dem dramatischen Flüchtlingsstrom betroffen sind, auch wenn die Flüchtlingszahlen auch hier steigen. Seit Anfang 2015 wurden 2.500 Flüchtlinge in Tschechien aufgegriffen, das sind 42 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die tschechische Regierung hat die Kontrollen etwa in den internationalen Zügen aus Ungarn und Österreich verstärkt.
(Quelle: salzburg24)