Welt

Türkei beschoss Stellungen der Kurdenmiliz YPG in Syrien

Veröffentlicht: 31. Oktober 2018 19:40 Uhr
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat die türkische Armee Stellungen der Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien beschossen. Die Region Kobane sei getroffen worden, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch. Dabei seien vier YPG-Kämpfer getötet und sechs weitere verletzt worden. Die YPG bestätigte den Artilleriebeschuss aus der Türkei, nannte jedoch keine Opferzahlen.

Bereits am Sonntag hatte die türkische Armee YPG-Stellungen in der Region beschossen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte daraufhin am Dienstag mit einer neuen Offensive auf das von der YPG kontrollierte Gebiet östlich des Flusses Euphrat.

Die YPG ist der syrische Ableger der in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die Türkei betrachtet beide gleichermaßen als Terrororganisationen. In der EU und den USA steht jedoch nur die PKK auf der Terrorliste. Die YPG dagegen ist ein wichtiger Partner der USA im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Die türkischen Streitkräfte gingen auch weiter gegen PKK-Stellungen in der Südosttürkei vor. Die Luftwaffe habe in der Grenzprovinz Sirnak unter anderem Munitionslager bombardiert, teilte die Armee am Mittwoch mit. Dabei seien auch PKK-Kämpfer getötet worden.

Eine von den USA unterstützte kurdisch-arabische Rebellen-Allianz stellte ihren Kampf gegen den IS im Osten Syriens vorerst ein. Die Entscheidung sei eine Reaktion auf die Angriffe in Kobane, erklärten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) am Mittwoch.

Das Bündnis verurteilte die türkischen Attacken als "Provokation" und drohte damit, den Militäreinsatz gegen den IS in Hadschin dauerhaft zu beenden, falls Ankara die Angriffe nicht einstelle. Bei ihrem Kampf gegen den IS handeln die SDF auch mit Unterstützung der USA. Dem US-Verbündeten Türkei sind die Aktivitäten der Kurden nahe der Grenze allerdings ein Dorn im Auge.

Der gewaltsame Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung dauert schon mehr als 30 Jahre. Seit dem Ende eines Waffenstillstands im Juli 2015 geht die türkische Führung wieder gegen die PKK vor. Die Organisation wiederum verübt immer wieder Anschläge, vor allem auf Sicherheitskräfte.

(APA/dpa/ag.)

(Quelle: salzburg24)

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