Welt

Türkische Opposition wirft Erdogan Verfassungsbruch vor

Erdogan muss als Präsident unparteiisch sein
Veröffentlicht: 31. März 2015 11:22 Uhr
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich mit Äußerungen über einen Einblick in das Wahlprogramm der Regierungspartei AKP für die Parlamentswahl am 7. Juni den Vorwurf eines Verfassungsbruchs eingehandelt. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu erklärte nach Presseberichten vom Dienstag, Erdogan habe seinen Amtseid gebrochen, der ihn zur Überparteilichkeit verpflichte.

Auch andere Oppositionspolitiker kritisierten den Präsidenten. Erdogan hatte erklärt, er habe das AKP-Programm gelesen. Wenig später nahm er dies zurück und bestritt, Einblick genommen zu haben.

Der 61-jährige Erdogan ist der Gründungsvorsitzende der islamisch-konservativen AKP, musste den Vorsitz bei seinem Wechsel ins Präsidentenamt im vergangenen August aber aufgeben. Als Präsident ist Erdogan gehalten, sich aus der Parteipolitik herauszuhalten und Distanz zu allen politischen Kräften zu wahren.

Dennoch gilt der Staatspräsident weiter als entscheidender Mann für die AKP und auch für die von seinem Nachfolger in den Ämtern des Ministerpräsidenten und AKP-Vorsitzenden Ahmet Davutoglu geführten Regierung. Er hat bereits zweimal als Präsident die Sitzungen des Kabinetts geleitet. Erdogan attackiert auch weiterhin regelmäßig die Opposition.

Bei der Wahl im Juni will Erdogan ein möglichst gutes Ergebnis für die AKP, um anschließend per Verfassungsänderung ein Präsidialsystem in der Türkei einzuführen. Er habe mit Davutoglu gesprochen, die Teile des AKP-Wahlprogramms zum Präsidialsystem gelesen und Davutoglu seine Meinung dazu gesagt, berichtete er. Wenige Stunden später betonte er dann, er habe das Programm nicht gelesen.

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

14.05.2023
Fast alle Stimmen ausgezählt

Entscheidung in Türkei fällt in Stichwahl

Von SALZBURG24 (mem)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken