So waren vom 11. bis 15. Februar nur 912 Flüchtlinge aus der Türkei auf griechischen Inseln gelandet. Dabei hatte sich eine deutlich sinkende Tendenz gezeigt - von zunächst 335 Migranten über 338 auf 188 und zuletzt nur mehr 51 Flüchtlinge. Dieser Hoffnungsschimmer auf eine Eindämmung des Flüchtlingsstroms ist aber wieder völlig erloschen. Waren es im Jänner täglich rund 2.000 Migranten, die in die EU aus der Türkei strömten, wächst nun diese Zahl ab Mitte Februar neuerlich deutlich an. Angesichts des nahenden Frühlings ist mit einer weiteren Erhöhung und damit Belastung vor allem von Griechenland zu rechnen.
Österreich, das durch seine jüngsten Beschlüsse zur Obergrenze für Flüchtlinge Kritik der EU-Kommission hinnehmen musste, hat laut Frontex-Zahlen von 18. bis 24. Februar nur mehr 2.765 Migranten nach Deutschland durchgewunken. Das sind 395 täglich und damit weit weniger als die festgelegte Obergrenze für den Flüchtlingstransit nach Deutschland von 3.200 pro Tag. Zuvor waren es noch über 700 Migranten, die täglich von Österreich aus nach Deutschland gelassen wurden.
Von Slowenien kamen in den vergangenen sieben Februartagen 2.556 Flüchtlinge nach Österreich. Das sind im Durchschnitt 365 Migranten täglich, was wiederum über der täglichen Obergrenze von 80 liegt.
Sieht man sich die Flüchtlingsströme am Balkan an, fällt auf, dass trotz zeitweiliger Grenzschließungen Mazedoniens zu Griechenland Athen 5.060 Flüchtlinge ins Nachbarland weitergeschickt hat. Von Mazedonien kamen in diesen sieben Tagen 3.783 nach Serbien, von Serbien wiederum 2.840 nach Kroatien.
Die EU versucht bei einem Sondergipfel mit der Türkei in elf Tagen, eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Mithelfen soll dabei nicht nur ein verstärkter Druck auf die Türkei, ihre Verpflichtungen zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms zu gewährleisten, sondern auch der jüngste NATO-Beschluss einer Hilfe bei der Kontrolle im Mittelmeer zwischen der Türkei und Griechenland. Die Erwartungen an den EU-Gipfel waren angesichts der steigenden Uneinigkeit zwischen den Mitgliedsländern aber nicht sehr hoch.
(Quelle: salzburg24)