Verletzt wurden dem Minister zufolge 163 Menschen. Auch am Sonntag hatten die Einsatzkräfte die Bergungsarbeiten in der südöstlichen Provinz Katanga bei glühender Hitze und starkem Verwesungsgestank fortgesetzt - der Zug hatte vor allem Fisch geladen. Die Arbeiten konzentrierten sich auf einen von zwei umgestürzten Waggons. Mit Einbruch der Dunkelheit wurde der Einsatz unterbrochen, er sollte am Montag fortgesetzt werden. Dann wollten die Helfer versuchen, auch den letzten Waggon zu durchsuchen.
Die meisten Verletzten wurden in Krankenhäusern in der Ortschaft Kamina und Umgebung behandelt. 18 Schwerverletzte wurden in die Provinzhauptstadt Lubumbashi gebracht. Wie ein Behördenvertreter am Sonntag sagte, könnte die Opferzahl weit höher liegen als offiziell angegeben, weil dutzende Menschen bei dem Unfall in den Fluss Mwyi gestürzt seien, an dem die Strecke entlang führt.
Der Unglückszug war am Dienstag in der Nähe von Kamina in der an Bodenschätzen reichen Provinz entgleist. An Bord des Güterzugs befanden sich zahlreiche blinde Passagiere. Laut Zeugen waren viele Schüler und Lehrer in dem Zug, die aus den Osterferien nach Hause wollten.
Zugsunglücke kommen im Kongo wegen des veralteten Bahnnetzes häufig vor. Das Netz stammt noch aus den Zeiten der belgischen Kolonialherrschaft, seit der Unabhängigkeit des zentralafrikanischen Staates wurde es nur selten gewartet. Mit Hilfe der Weltbank ist die Staatsbahn gerade dabei, die veralteten Züge und Schienen zu erneuern.
(Quelle: salzburg24)