Szijjarto sagte bei einer Pressekonferenz, viele Herkunftsländer der Flüchtlinge seien durch internationale politische Entscheidungen destabilisiert worden. "Diese Entscheidungen wurden nicht nur von Europa getroffen, und Europa sollte die Belastung durch die Migranten nicht alleine tragen."
Zum Auftakt der Generaldebatte am Montag hatte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon in seiner Ansprache Europa an seine Verantwortung in der Flüchtlingskrise erinnert. "Ich dränge Europa, mehr zu tun. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es Europäer, die die Hilfe der Welt gesucht haben", sagte Ban. Ohne den von Ungarn gebauten Grenzzaun direkt zu erwähnen, fügte er hinzu: "Im 21. Jahrhundert sollten wir keine Zäune und Mauern bauen."
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban wird am Mittwoch bei der UNO erwartet, wo er nach Angaben aus Budapest Ban treffen will. Unklar war, in welchem Rahmen die Begegnung stattfindet. Orban soll auch an dem von dem UNO-Generalsekretär ausgerichteten Flüchtlingsgipfel teilnehmen.
Ungarn war in den vergangenen Wochen zu einem der Brennpunkte der Flüchtlingskrise geworden, nachdem Zehntausende Menschen aus Krisenländern wie Syrien, dem Irak oder Afghanistan über den Balkan einreisten. Viele von ihnen hatten das Ziel Deutschland. Die Behandlung der Menschen in Ungarn stieß in der EU ebenso auf Kritik wie die Errichtung von Grenzzäunen zu Serbien und Kroatien.
(Quelle: salzburg24)