Die grundlegenden Rechte von Kindern müssten geachtet werden. Dazu sei eine engere Verknüpfung von Nothilfe mit langfristig angelegter Entwicklungshilfe nötig, erklärte die Organisation. Insbesondere müssten betroffene Kinder mehr psychosoziale Betreuung erhalten.
"Wir erleben weltweit eine der schlimmsten Phasen von Konflikten seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs", erklärte der UNICEF-Programmdirektor Ted Chaiban anlässlich der Vorstellung des Berichts "Kinder zwischen den Fronten". "Es besteht die Gefahr, dass ganze Generationen von Kindern Gewalt und Instabilität als normalen Teil ihres Lebens ansehen, diese Erfahrung darf sich nicht verfestigen, humanitäre Hilfe muss auch langfristige Perspektiven für Kinder und Jugendliche schaffen", ergänzte er.
Laut dem UNICEF-Bericht waren Kinder im vergangenen Jahr weltweit in 23 Konflikten schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Besonders schlimm sei die Lage in Syrien, im Irak, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik gewesen. Auch in den Palästinensergebieten, in Libyen und im Jemen seien Kinder extremer Gewalt ausgesetzt. Aber auch in dauerhaften Konflikten wie in Afghanistan, in Somalia oder im Sudan bleibe die Lage sehr problematisch.
In den Konflikten würden Kinder verletzt, verstümmelt oder getötet. Viele würden entführt, erlitten sexuelle Gewalt oder würden als Kämpfer zwangsrekrutiert. UNICEF warf den Jihadistengruppen "Islamischer Staat" (IS) im Irak und in Syrien sowie Boko Haram in Nigeria vor, bewusst die Prinzipien des humanitären Völkerrechts zu missachten, um weltweit Aufmerksamkeit zu erlangen. So setzten sie etwa Heranwachsende als Selbstmordattentäter ein.
UNICEF kritisierte, dass auch Krankenhäuser und Schulen zunehmend Ziele von Angriffen würden. Dabei spiele Bildung eine besonders wichtige Rolle bei der Suche nach Auswegen aus Konflikten. Das UNO-Kinderhilfswerk verwies darauf, dass in etwa der Hälfte der Konflikte binnen fünf Jahren nach ihrem Ende erneut Gewalt aufflamme. Jüngstes Beispiel dafür sei der Südsudan. Kinder könnten in Friedensprozessen eine wichtige Rolle als "Agenten des Wandels" spielen und müssen daher aktiv einbezogen werden, forderte UNICEF.
(Quelle: salzburg24)