Dagegen hat der Zustrom von Flüchtlingen über Kufstein wieder zugenommen. Wegen den Andrangs wurde der Zugverkehr von Kufstein nach Rosenheim am Abend für mehrere Stunden gestoppt. "Er wird erst wieder aufgenommen, wenn es in Rosenheim Kapazitäten für die Flüchtlingsaufnahme gibt", sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Bernd-Robert Schulz.
Zustrom an Grenze neu geregelt: Fünf Grenzübergänge in Bayern
Nach einer neuen Absprache zwischen Deutschland und Österreich ist der Zustrom der Flüchtlinge an der Grenze neu geregelt worden. Die beiden Länder haben sich darauf geeinigt, ausschließlich an fünf Grenzübergängen in Bayern sogenannte Übergabe- und Kontrollstellen einzurichten. In Niederbayern sind dies Wegscheid, Neuhaus am Inn und Simbach, in Oberbayern werden die Flüchtlinge an den Übergängen Freilassing und Laufen entgegengenommen.
Diese Maßnahme soll ein geordnetes Verfahren ermöglichen. So sagten die österreichischen Behörden laut deutscher Polizei zu, die Flüchtlinge in regelmäßigen Abständen zur Grenze zu bringen. Zuvor waren die Migranten laut deutschen Polizeiangaben oft erst am späten Nachmittag und dann in einer großen Anzahl mit Bussen zur Grenze gebracht worden. Dadurch habe sich die Weiterfahrt lange verzögert und die Flüchtlinge, darunter viele Kinder hätten stundenlang in der Kälte stehen müssen. "Die Zeit wird zeigen, ob sich diese Maßnahme bewährt", sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion München, Stefan Brandl.
Neuhaus: Winterfestes Zelt für Flüchtlinge
Auf der österreichischen Seite ist am Samstag am Grenzübergang Neuhaus am Inn ein winterfestes Zelt aufgebaut worden. Dort können sich etwa 1.000 Menschen aufhalten, ehe sie über die Grenze geführt werden. "Das ist ein klares Zeichen, dass der Zustrom größer werden wird", sagte der Bürgermeister von Neuhaus am Inn, Josef Schifferer. Er rechnet für seine Stadt mit einer Zunahme der Flüchtlinge um das Dreifache.
Die Einsatzkräfte und Helfer auf deutscher Seite hoffen indes auf mehr Busse, die die Migranten in die Notquartiere oder Erstaufnahmeeinrichtungen bringen sollen. Die Koordinierungsstelle Flüchtlingsverteilung des Bundesinnenministeriums hatte zugesagt, in Passau 100 Busse zu stationieren. Damit sollen die Kapazitäten in dem Grenzraum von derzeit 4.500 auf etwa 7.000 Menschen täglich erhöht werden.
(APA)
(Quelle: salzburg24)