Extreme Niederschläge

Unwetter in Libyen: Klimaforscher sieht "explosives Gebräu"

Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden Überschwemmungen in Libyen aus.
Veröffentlicht: 13. September 2023 11:23 Uhr
Für die vergangenen schweren Unwetter im Mittelmeerraum, die unter anderem in Libyen für Extrem-Niederschläge sorgten, dürften nach Expertenmeinung der Klimawandel verantwortlich sein.
SALZBURG24 (mem)

Die jüngsten schweren Mittelmeer-Unwetter wie in Libyen lassen sich nach Expertenmeinung wahrscheinlich dem Klimawandel zuordnen. Dafür sprächen "diese extremen Niederschläge in ganz, ganz kurzer Zeit", sagte der Kieler Meteorologe und Klimaforscher Mojib Latif Mittwochfrüh im Bayerischen Rundfunk.

Anzeige für den Anbieter Glomex über den Consent-Anbieter verweigert

Zum Hintergrund der Libyen-Katastrophe sagte Latif: "Es handelt sich hier um ein sogenanntes Mittelmeertief, und diese Tiefs können - gerade im Herbst - besonders intensiv sein, weil das Mittelmeer noch sehr, sehr aufgeheizt ist. Auf der anderen Seite kann dann auch kalte Luft aus dem Norden auf diese warme Luft treffen, und das ist dann so ein explosives Gebräu."

Tiefdruckgebiet entwickelt sich zu "Medicane"

Latif fügte hinzu: "Dieses Tiefdruckgebiet beschäftigt uns ja schon viele Tage lang – es hat ja zuerst in Südosteuropa gewütet, in Griechenland, Bulgarien, der Türkei, und dann hat es sich auf dem Mittelmeer noch mal richtig intensiviert und ist zu einer Art Medicane geworden." Als „Medicane“ bezeichnet man einen Mittelmeer-Sturm, der Ähnlichkeiten mit einem tropischen Wirbelsturm hat.

Unwetter im Mittelmeerraum mit enormer Wucht

Latif betonte, welch enorme Wucht die jüngsten Unwetter im Mittelmeerraum hatten: "In der letzten Woche haben wir Niederschläge gemessen, die hat es so in Europa noch nie gegeben. Das war zum Teil ein Vielfaches dessen, was wir bei uns während der Ahrtal-Flut hatten. Da kann man vielleicht ermessen, um welche Regenmassen es geht und welche Zerstörungskraft hinter diesen Regenmassen steckt."

Frage nach Anpassung von betroffenen Regionen

Für Latif muss es nun auch darum gehen, wie eine Region sich anpassen kann. Da sehe er aber auch Grenzen: "Ich glaube, wir waren viel, viel zu sorglos was den Klimawandel angeht. Ich denke, das ändert sich gerade, dass wir erkennen, Klimawandel bedeutet nicht einfach nur höhere Temperaturen, sondern bedeutet vor allem extremeres Wetter, mehr Schadenspotenzial und vor allen Dingen auch eine gigantische Herausforderung für die Menschen im Sinne der Gesundheit." Man könne sich ein Stück weit anpassen, aber es gebe auch Grenzen: "Bei solchen Wassermassen, was wollen sie da noch tun?"

Bildergalerien

Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.
Aktuell geht das Rote Kreuz von rund 10.000 Vermissten nach verheerenden \u00dcberschwemmungen in Libyen aus.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

14.02.2025
Bilanz nach zehn Jahren

Pariser Klimaziele drohen zu scheitern

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken