Powell hält es zudem für wahrscheinlich, dass die US-Arbeitslosenquote auf 20 bis 25 Prozent steigt. Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung der USA bereits um 4,8 Prozent geschrumpft. In der Bilanz der ersten drei Jahresmonate hatte sich die Pandemie aber noch nicht voll niedergeschlagen.
Keine Krise wie in den 30er-Jahren
Powell rechnet nach eigenen Worten dennoch nicht damit, dass die Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten ähnliche Ausmaße annimmt wie in 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Er sehe eine "gute Chance", dass es im dritten Quartal wieder eine Zunahme des Wachstums gebe, sagte er. Eine vollständige Erholung der US-Wirtschaft könnte nach Powells Einschätzung bis Ende nächsten Jahres dauern.
Entscheidender Faktor für das Wirtschaftswachstum sei, dass die Ausbreitung des Coronavirus abnehme, betonte der Notenbankchef. Damit die US-Wirtschaft sich komplett erhole, sei es "vielleicht" nötig, dass es einen Impfstoff gegen den neuartigen Erreger gebe.
Trumpf hofft auf Corona-Impfstoff
US-Präsident Donald Trump treibt die Entwicklung eines Impfstoffs voran und hofft auf einen Einsatz bis Ende des Jahres. Er machte am Freitag jedoch deutlich, dass ein Impfstoff aus seiner Sicht nicht Voraussetzung für eine Erholung der Wirtschaft ist. "Impfstoff oder kein Impfstoff: Wir sind zurück", sagte er mit Blick auf die von ihm angestrebte Wiedereröffnung der Wirtschaft.
Die Federal Reserve hat ihren Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent gesenkt und umfangreiche Unterstützungsprogramme für die Wirtschaft in Billionenhöhe aufgelegt. Sie steht unter Druck der US-Regierung, weitere Maßnahmen zu ergreifen: Präsident Trump fordert Negativzinsen.
(Quelle: salzburg24)