US-Präsident Donald Trump hat einen Angriff auf drei iranische Atomanlagen für erfolgreich abgeschlossen erklärt. "Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei Atomanlagen im Iran, einschließlich Fordow, abgeschlossen", schrieb Trump auf der Social-Media-Plattform Truth Social in der Nacht auf Sonntag. Auf die Anlage in Fordow sei eine volle Bombenladung abgeworfen worden. Alle Flugzeuge befänden sich inzwischen wieder außerhalb des iranischen Luftraums.
Eine Bestätigung des US-Verteidigungsministeriums oder eine Stellungnahme aus dem Iran liegen zunächst nicht vor. Bei den Angriffen auf iranische Atomanlagen waren auch amerikanische Bomber vom Typ B-2 beteiligt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von einem US-Insider.
Hilfe mit Bunkerbrecher-Bomben?
Experten hatten in den vergangenen Tagen argumentiert, Israel könne sein Kriegsziel, das iranische Atomprogramm zunichtezumachen, ohne Unterstützung des US-Militärs nicht erreichen. Fordow, eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen, liegt tief in einem Berg und könnte Fachleuten zufolge nur mit den größten sogenannten Bunkerbrecher-Bomben im US-Arsenal zerstört werden. Israel verfügt demnach weder über diese schweren Bomben noch über die zum Abwurf notwendigen großen Militärflugzeuge.
US-Medien hatten am Samstag (Ortszeit) berichtet, dass die Tarnkappenbomber ihren regulären US-Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri verlassen haben. Mehrere dieser Flugzeuge des Typs B-2 hätten sich auf den Weg nach Westen über den Pazifik begeben, berichteten das "Wall Street Journal" und die "Washington Post" unter Berufung auf Regierungsbeamte und Flug-Tracking-Dienste. Das "WSJ" wertete das als Zeichen dafür, dass die US-Regierung die Tarnkappenbomber für den Fall eines möglichen Angriffs auf den Iran in Stellung bringt. Mit einem so schnellen Angriff hatten Beobachter allerdings nicht gerechnet.
Atomanlagen laut Trump „komplett zerstört“
Nach der Bombardierung durch das US-Militär sind Irans "entscheidende Anlagen zur Uran-Anreicherung" laut Präsident Donald Trump komplett zerstört. Der Iran müsse sich jetzt für den Weg des Friedens entscheiden, sonst drohe dem Land noch größere Zerstörung, sagte Trump im Weißen Haus in einer TV-Ansprache an die Nation. Zuvor hatte er auf seiner Plattform Truth Social mitgeteilt, die USA hätten einen "sehr erfolgreichen Angriff" auf drei Atomanlagen im Iran verübt.
So sei die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordow sowie die Standorte Natanz und Isfahan angegriffen worden. Die Angriffe seien nun abgeschlossen. Alle beteiligten Flugzeuge befänden sich sicher auf dem Heimweg, so Trump. "Herzlichen Glückwunsch an unsere großartigen amerikanischen Kämpfer", schrieb Trump. "Es gibt kein anderes Militär auf der Welt, das dies hätte tun können." In Großbuchstaben fügte er hinzu: "JETZT IST DIE ZEIT FÜR FRIEDEN!"
Iran bestätigt Angriffe auf seine Atomanlagen
Der Iran bestätigte einen Angriff auf seine Atomanlagen. Ein Teil des Bereichs um die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage Fordow wurde durch einen feindlichen Luftangriff beschädigt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Sie zitierte einen Sprecher des Krisenstabs der betroffenen Provinz Ghom, demzufolge die Lage in den Gebieten nun jedoch wieder ruhig sei.
Ein hochrangiger Sicherheitsbeamter der Provinz Isfahan berichtete zudem über Explosionen in Isfahan und Natanz, wie die mit den Revolutionsgarden verbundene Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Er bestätigt Angriffe "in der Nähe" der Atomanlagen von Isfahan und Natanz.
Vor wenigen Tagen hatte ein ehemaliger Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden in einem TV-Interview erklärt, dass hochangereichertes Uran aus den Atomanlagen bereits vor dem Krieg mit Israel in Sicherheit gebracht worden sei. "Wir haben vorher alle Materialien weggeschafft", sagte Mohsen Resai, Generalmajor im Ruhestand.
Behörden: Keine erhöhten Strahlenwerte
Nach den US-Angriffen auf wichtige Atomanlagen im Iran sind den dortigen Behörden zufolge keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden. Es seien "keine Anzeichen für eine Kontamination festgestellt" worden, erklärte das der iranischen Atomenergiebehörde unterstellte Nationale Zentrum für das Nukleare Sicherheitssystem am Sonntag. Es bestehe daher "keine Gefahr" für die rund um die Anlagen lebenden Menschen.
Auch jenseits des Persischen Golfs verlautete Entwarnung. "In Folge der US-Angriffe auf die Atomanlagen des Iran wurden keine radioaktiven Auswirkungen auf die Umwelt des Königreichs und der arabischen Golfstaaten entdeckt", erklärte die saudi-arabische Atomkommission im Onlinedienst X.
Die in Wien ansässige Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) schloss sich der Einschätzung an, dass keine Strahlung außerhalb der iranischen Nukleareinrichtungen freigesetzt wurden. "Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran - darunter Fordo - kann die IAEA bestätigen, dass bisher keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde", teilte die Behörde am frühen Sonntagmorgen auf X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen.
(Quelle: apa)