Beide Gruppierungen wollten durch spektakuläre Anschläge militante Islamisten auf ihre Seite ziehen, so Maaßen beim Europäischen Polizeikongress in Berlin. Deutschland werde von diesen Terrorgruppen als Feind und Rekrutierungsgebiet angesehen. Die Zahl der aus Syrien und dem Irak nach Deutschland zurückgekehrten "Jihadisten" ist laut dem Verfassungsschutz-Präsidenten auf rund 200 gestiegen. Etwa 70 stehen seinen Angaben zufolge im Verdacht, an Kriegshandlungen und schweren Straftaten teilgenommen zu haben.
"Wir müssen davon ausgehen, dass auch wir Ziel werden von terroristischen Anschlägen, und wir müssen uns auch darauf einstellen", warnte Maaßen auch. Deutschland befinde sich nicht auf einer Insel der Sicherheit. Organisationen wie der IS oder Al-Kaida verfolgten das Ziel, den Westen zu destabilisieren, indem durch Attentate Angst und Schrecken verbreitet würden. Zudem wollten sie die Ideologie des globalen Jihad in deutsche und europäische Städte tragen. Es gebe aber keine Hinweise auf konkrete Anschlagsplanungen. Der Nachweis dafür sei für die deutschen Behörden allerdings ebenso schwierig zu leisten wie die Überwachung dieser Verdächtigen. "Eine Rundumbeobachtung ist kaum möglich", betonte Maaßen.
Maaßen sagte, jeder Anschlag sei für die extremistischen Gruppen eine Werbekampagne zur Rekrutierung von Anhängern. Offen hofften sie zudem darauf, dass jeder Anschlag die Rechtsextremisten und Rechtspopulisten stärke, wodurch auch sie sich mehr Zulauf versprächen. Eine steigende Gefahr stellen Maaßen zufolge sogenannte Hit-Teams dar - Gruppen entsandter Extremisten.
Von den insgesamt rund 600 vorwiegend jungen Menschen, die von Deutschland in das nahöstliche Konfliktgebiet gereist sind, sollen mittlerweile 70 tot sein. Zehn von ihnen sollen als Selbstmordattentäter gestorben sein. Mitte Jänner hatte das deutsche Innenministerium noch von 150 bis 180 "Jihad-Rückkehrern" gesprochen.
(Quelle: salzburg24)