Am vergangenen Donnerstag hatten mehrere Männer in einer Fabrikruine im Zentrum Mumbais die 22 Jahre alte Fotografin überfallen und vergewaltigt. Die Frau war mit inneren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.
Auch bei der Vergewaltigung einer 23 Jahre alten Studentin im Dezember, die Indien schockierte, war einer der mutmaßlichen Täter unter 18. Statt der Todesstrafe drohen den jungen Männern damit höchstens drei Jahre Jugendarrest.
Außerdem berichteten mehrere Zeitungen übereinstimmend, die Beschuldigten hätten bei der Polizei gestanden, bereits mehrere Frauen am gleichen Ort in Mumbai vergewaltigt zu haben. Dabei habe es sich unter anderem um eine Müllsammlerin und eine Prostituierte gehandelt, schrieb die "Times of India". Die Gang habe sich ermutigt gefühlt weiterzumachen, weil keine der Frauen das Verbrechen angezeigt habe.
Indes entschied das Verfassungsgericht des Landes nach einem Bericht der Zeitung "Times of India" vom Mittwoch, die in Indien übliche Praxis, wonach Vergewaltiger mit dem Versprechen, das Opfer zu heiraten, keine Strafmilderung mehr bekommen, zu beenden.
Vergewaltigungsopfer gelten in Indien oft als ihrer Ehre beraubt und nicht mehr heiratsfähig. Deswegen erhalten Täter laut dem Bericht immer wieder geringere Strafen, wenn sie eine Heirat versprechen oder eine andere Abmachung getroffen wird.
(Quelle: salzburg24)