"Heute ist ein Tag der Freude und ein Tag des Nachdenkens", schrieb der 63-Jährige in seinem Blog. Die Verurteilung des Schweden, der sich lange Zeit Thomas Quick nannte, gilt als der größte Justizirrtum in der jüngeren Geschichte des Landes. Ursprünglich war er in acht Mordfällen schuldig gesprochen worden.
Der Mann, der auf Lebenszeit in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht ist, hatte die Taten zunächst gestanden, seine Aussagen später aber widerrufen. Er ist seit der Verurteilung wegen eines Raubüberfalls im Jahr 1991 in psychiatrischer Behandlung. 1994 bekannte er sich des Mordes an dem Jugendlichen schuldig und wurde verurteilt, obwohl bei der Obduktion der Leiche keine Beweise für einen Mord entdeckt wurden.
Der Mann legte auch ein Geständnis für sieben andere Morde in den Jahren 1976 bis 1988 sowie 20 weitere Morde in Schweden, Norwegen und Finnland ab, für die er aber nie belangt wurde. 2008 zog er seine Aussagen, in denen er auch makabere Details der vermeintlichen Taten schilderte, aber zurück. Er sei damals süchtig nach Aufmerksamkeit gewesen und sei unter dem Einfluss von Medikamenten gestanden, erklärte er zur Begründung. In drei Fällen wurde er seitdem freigesprochen, in den übrigen Verfahren wurde die Anklage fallen gelassen.
Mehrere hochrangige Oppositionspolitiker und Justizexperten fordern nun wie der 63-Jährige selbst Aufklärung darüber, wie die Verurteilungen angesichts der dünnen Beweislage zustande kamen. Nach Angaben der Klinik hat die jüngste Entscheidung aber keinen Einfluss auf die Therapie, da diese auf einer vorherigen Gerichtsentscheidung beruhe. Der 63-Jährige selbst kündigte an, gegen seine stationäre Unterbringung gerichtlich vorzugehen.
(Quelle: salzburg24)