Die entführten Seeleute hatten sich an Bord des Hamburger Containerschiffes "Hansa Marburg" befunden, das Ende April vor der Küste von Äquatorialguinea gekapert wurde. Nach Verhandlungen wurden sie am vergangenen Donnerstag freigelassen und konnten zunächst nach Deutschland zurückkehren, teilte die Bundespolizei am Samstag in Bad Bramstedt mit.
Alle vier - der Kapitän, der Zweite Offizier, der Leitende Maschinist und ein Bootsmann - seien unverletzt, hieß es. Nach Angaben der betroffenen Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg sind die Seeleute nach einem Medizin-Check in Frankfurt bereits in ihre Heimatländer weitergereist.
"Es geht ihnen gut, wir sind sehr erleichtert, dass unsere Leute das so gut überstanden haben", sagte der Geschäftsführer der Reederei, Christian Rychly, am Sonntag der dpa. Auf ihrer Homepage dankte das Unternehmen den Seeleuten für ihr professionelles Verhalten "in dieser sehr schwierigen Situation".
Über Details zu den Verhandlungen mit den Kidnappern und mögliche Lösegeldzahlungen wollte Rychly wie zuvor schon die Bundespolizei nichts sagen. "Wir wollen keine Nachahmer auf den Plan rufen", sagte er.
Die Crew-Mitglieder stammen nach Angaben der Reederei aus der Ukraine, Russland und dem Inselstaat Kiribati im Pazifik. Die 175 Meter lange "Hansa Marburg", die unter liberianischer Flagge fährt, war am 22. April im Golf von Guinea angegriffen worden, 250 Kilometer südwestlich von Malabo, der Hauptstadt Äquatorialguineas. Die Kidnapper gingen mit ihren Geiseln von Bord. Die restliche Besatzung setzte die Fahrt fort und informierte die Behörden.
(Quelle: salzburg24)
