Insgesamt wurden 855 Standardflaschen und 209 Magnumflaschen mit Weinen der Jahrgänge zwischen 1970 und 2001 versteigert. "Alles wurde verkauft, für alles lagen extrem gute Gebote vor", sagte Emilie Drouin, die Sprecherin des Auktionshauses Baghera Wines. Wer sich den kostbaren Rebensaft nun durch die Kehle fließen lassen wird, ist nicht bekannt. Das Auktionshaus sprach lediglich von wohlhabenden Sammlern aus Asien, Amerika und Europa, die immer wieder auf derartigen Versteigerungen hohe Gebote abgäben. Zur Versteigerung gebracht wurde die Weine von Jayers Töchtern Lydie und Dominique.
Letztes Erbe des verstorbenen Starwinzers
Die Genfer Weinauktion liegt im Trend: Seltene Alkoholika erzielen bei Auktionen immer höhere Preise. Vergangenen Monat etwa erzielte eine Flasche Whiskey in Hongkong fast eine Million Euro. Der schweizerische Weinkritiker Jacques Perrin sah bei der Jayer-Auktion einen "Spekulationseffekt, das ist unbestreitbar". Die Preise bei der Weinauktion seien auch deshalb so hoch ausgefallen, weil hier "das letzte Erbe, fast das Relikt" des verstorbenen Starwinzers zu erwerben war.
Er sei sich aber "nicht sicher, ob sie diesen Preis wirklich wert sind", räumte Perrin ein. Die Qualität der Weine von Jayer sei freilich unbestritten: Der Weinkritiker lobte "die ganze Eleganz des Pinot, die Schlankheit, die Struktur, die aromatische Finesse".
Unter den versteigerte Flaschen waren auch einige der Sorte Cros-Parantoux Vosne-Romanee Premier Cru, die zu den teuersten Weinen der Welt zählt. Winzer Jayer hatte sich seit den 1970er Jahren mit Burgunderweinen einen Namen gemacht, seine Weine zählten laut Kennern zu den besten der Welt. Jayer starb 2006 mit 84 Jahren.
(APA/ag.)
(Quelle: salzburg24)